Loslassen

Pfr. Martin Dubberke
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Heute kann man bei der Losung ganz schnell zu falsche Schlussfolgerungen kommen. Was bedeutet es denn, wenn Gott mir bei allen Werken meiner Hände Glück geben wird? Ein Schelm, der gerade nicht an einen Freifahrtschein denkt. Aber genau an dieser Stelle gelangen wir heute an die Grenze des Espressos der Bibellese, der Losung.

Der Herr, dein Gott, wird dir Glück geben zu allen Werken deiner Hände.
5. Mose 30,9

Ich glaube, dass man immer sehr vorsichtig mit einem einzelnen Bibelvers umgehen muss. Jede Losung ist aus dem Kontext herausgerissen. Das Umfeld fehlt, der Zusammenhang ist nicht sofort erkennbar und vielleicht spricht auch ausgerechnet dieser Vers in mir etwas an, das mich bestätigt, worin mich dieser Vers eigentlich nicht bestätigen sollte. Das ist der Grund, weshalb ich mir immer wieder auch das Umfeld des Verses anschaue. Und wenn man die Losungen nicht als gedrucktes Exemplar hat, sondern wie ich als APP auf dem Tablet oder Smartphone, dann berührt man mit dem Finger einfach nur die Versangabe und schon kann man die Losung oder den Lehrtext im Zusammenhang lesen, weil sich dann die Bibel öffnet. Das ist sehr bequem und verleitet daher vielleicht öfter dazu, das zu tun, wozu Losung und Lehrtext eigentlich einladen wollen: Die Bibel zu lesen. Natürlich geht das auch mit der gedruckten Ausgabe der Losungen. Man legt sich dann einfach eine Bibel daneben.

Tja, und heute habe ich wieder einmal genau das getan. Ich mit meinem Zeigefinger die Versangabe der Losung berührt und mir den Vers in seinem Kontext angeschaut. Und schon der erste Blick war überraschend, denn die Überschrift lautet: „Die Wahl zwischen Leben und Tod.“ – Damit rechnet man doch nicht, wenn man diesen wunderbaren Losungstext liest, dass es gleich so an die Existenz geht. Aber genau das ist es, was ich meine. Man muss immer ein wenig genauer hinschauen. Das passt ja auch irgendwie am Sonntag Okuli – also am Sonntag der Augen. Das Wort oculi kommt aus dem Lateinischen und ist der Plural von Augen. Doch wie kommt man darauf, einen Sonntag in der Passionszeit so zu benennen? Es ist das erste Wort des Eingangsverses der Liturgie dieses Sonntags:

Oculi mei semper ad Dominum.
Meine Augen schauen stets auf den Herrn.
Psalm 25,15

Und genau das steht im Hintergrund der Losung. Denn es ist keine glückliche Hand möglich, wenn ich nicht auf den Herrn achte. Der Vers vor der Losung lautet nämlich:

Du aber wirst umkehren und der Stimme des Herrn gehorchen, dass du tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete.

Da haben wir es! Genau das ist die Voraussetzung, damit Gott mir Glück zu allen Werken meiner Hände gibt. Ich muss auf die Stimme des Herrn hören und ihr gehorchen. Also, mal wieder das Thema, das uns nahezu jeden Tag beschäftigt. Die Welt sähe anders aus, wenn wir auf Gott hören würden und seine Gebote befolgen würden.

Und ganz ehrlich – genau darum geht es: Sich jeden Tag mit dem Gebot Gottes zu beschäftigen und ihm zu folgen. Das ist die Herausforderung unseres Lebens. Und wo uns das gelingt, merken wir selbst, dass sich Dinge glücklich wenden. Und dann wird deutlich, dass Gott es ist, der in uns beides bewirkt: Das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen.

So wie es uns heute der Lehrtext nachdrücklich vor Augen hält:

Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2,13

Und das geschieht jeden Tag neu. Und genau deshalb ist es so wichtig, sich den Wochenspruch zu Herzen zu nehmen.

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
Lukas 9,62

Damit wird aber noch etwas anderes deutlich. Es geht um die Zukunft, nicht um das, was vergangen ist. Ich bin die Wege meines Lebens gegangen und sie haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Und ich bin neugierig wohin mich mein Weg noch führen wird. Doch immer zurückzuschauen, ist hinderlich, weil so der Pflug aus der Spur kommt. Aber zugleich ist es wichtig, um die eigene Geschichte zu wissen. Das sage ich als jemand, der mehrere Jahre die Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoefferhaus in Berlin geleitet hat. Sich zu erinnern ist wichtig. Über die Erinnerung ins Gespräch zu kommen und was sie für heute bedeutet, ist auch wichtig. Aber, wenn ich im Heute leben möchte und in die Zukunft gehen will, darf ich nicht in der Vergangenheit verharren, immer nur von gestern träumen. Wie oft höre ich, wie es früher war, dass es früher immer besser war, und damit steht sofort die Frage im Raum: Warum ist es heute nicht so? – Es ist heute nicht so, weil es heute anders ist. Andere Menschen, andere Bedürfnisse, andere Erkenntnisse, andere Erfahrungen, weniger Personal und vieles andere mehr oder auch weniger.

Darin liegt etwas Blockierendes. Und es liegt zugleich noch etwas ganz Gefährliches darin, nämlich die Zukunft zu verlieren. Ja, früher war alles anders. Manchmal erlebe ich mich auch dabei, wie alte und warme Gefühle in mir aufsteigen und ich denke: „Ach, das war doch irgendwie schön.“ Ja, und manchmal trauere ich auch um das Vergangene. Ich trauere auch zuweilen um meine alte Heimat. Ja, ich trauere um mein altes West-Berlin, das so anders war als heute, das eine so andere Stadt und ein so anderes Lebensgefühl war. Aber lag es vielleicht auch daran, dass ich damals ein anderer war, ein junger Mensch, der dabei war, sich zu finden? Dieses alte West-Berlin lebt in meinem Herzen weiter, doch es ist vergangen. Ich kann nicht einfach ins Rathaus gehen und sagen: „Du, ich will es wiederhaben!“

So ist es mit der Kirche auch. Je mehr wir uns in der Vergangenheit aufhalten, je weniger wir uns davon lösen, desto mehr Kraft verlieren wir für die Zukunft unserer Kirche, desto weniger vertrauen wir in die Kraft, die uns Gott verliehen hat, desto mehr verzagen wir und vertrauen nicht mehr auf das, was uns Gott versprochen hat, wenn wir ihm folgen, auf ihn hören, seine Gebote leben, wird es so sein:

Der Herr, dein Gott, wird dir Glück geben zu allen Werken deiner Hände.
Mose 30,9

Genau darauf dürfen wir vertrauen. Wenn wir uns darauf einlassen, werden wir erleben, dass sich etwas ändert, nämlich zum Guten. Und genauso dürfen wir uns auch im Hinblick auf unsere Kirche einlassen.  Wenn wir das tun, werden wir erleben, was es bedeutet, dass Gott uns Glück geben wird zu allen Werken unserer Hände.

Pfr. Martin Dubberke, Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 12. März 2023

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Als ich vor kurzem angekündigt habe, dass die Serie Kirchenausstattung nach 42 Folgen zu Ende ginge, bat ich gleichzeitig um Vorschläge für eine neue Serie. Und so erreichte mich eine Mail von Christine, in der sie vorschlug, dass ich doch etwas über Liturgie und das Beten schreiben könnte. Ich fand die Idee klasse. Ich erlebe das ja immer wieder am eigenen Leibe, dass es auch in unserer Gemeinde verschiedenen Umgang mit der Liturgie gibt oder wo man aufsteht oder sitzenbleibt, wo man antwortet oder nicht antwortet.

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Beim Klingelbeutel weiß man sofort, warum er so heißt. Das kommt noch aus einer Zeit, als es keine Geldscheine, sondern nur Münzen gab und so klingelt es halt jedes Mal, wenn neue Münzen in den Klingelbeutel geworfen werden. Mancher Pfarrer sagt heute gerne bei der Ankündigung des Klingelbeutels: „Lasst es rascheln.“ – Naja, und wer weiß, vielleicht würde man heute den Klingelbeutel auch Raschelbeutel nennen. Mittlerweile gibt es auch einen digitalen Klingelbeutel.

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Wenn wir eine Kirche betreten, sehen wir in der Regel nicht nur die Kerzen auf dem Altar, sondern auch die Ständer oder Halter, auf denen die Altarkerzen oder die Osterkerze stehen oder gegebenenfalls noch weitere Kerzen, wie z.B. Gedenkkerzen oder einen Kerzentisch.

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Wenn man bei sonnigem Wetter so um die Mittagszeit in die Johanneskirche kommt, kann etwas ganz Besonderes erleben. Dann scheint die Sonne durch die Altarfenster die Botschaft wie ein buntes Dia in den Raum. Die Taufe Jesu durch Johannes und das Erscheinen des Heiligen Geistes, sind dann fast wie in Drei-D im Raum zu sehen.

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Pfarrer Martin Dubberke
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KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 37 - Die Orgel

Kirchenausstattung - Die Orgel
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Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als uns in der achten Klasse auf dem Gymnasium im Rahmen der Instrumentenkunde unser Musiklehrer, Herr Pabel, fragte, was für ein Instrument die Orgel sei. Ein Klassenkamerad hob sofort die Hand und antwortete: „Ein passives Blasinstrument.“ – Unser Lehrer und auch wir mussten damals lachen. Alle fanden die Antwort originell und eigentlich war sie auch nicht falsch. Also, was ist nun die Orgel und welche Rolle spielt sie bei uns im Gottesdienst?

ANgeDACHT - Mahnruf zum Umbruch und Erneuerung

Pfarrer Martin Dubberke
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Was für eine Woche? Da titelt am Dienstag die BILD-Zeitung „Ab heute regiert die Hoffnung!“ und meint damit die neue Bundesregierung, die es dann im zweiten Anlauf geschafft hat, ins Amt zu kommen. Und am Mittwoch begann das Konklave in Rom, aus dem am Donnerstag nach dem vierten Wahlgang Robert Prevost als Leo XIV. hervorging.  Da wird ein Amerikaner an dem Tag Papst, an dem vor 80 Jahren die Deutsche Wehrmacht kapituliert und damit das Volk und die Welt vom Krieg und der Nazi-Herrschaft befreit wurde.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 36 - Das Chorgestühl

Das Chorgestühl
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In unserer Johanneskirche in Partenkirchen gibt es im Altarraum eine Bank, gewissermaßen eine Chorbank. Vor einer Weile hat hier Andreas Beer wieder die Rückenlehnen angebracht. Da kam nicht nur ein wenig Wärme in den Altarraum, sondern auch so ein Touch von Chorgestühl. Naja, nur für Menschen mit viel Fantasie.

Aber was ist eigentlich so ein Chorgestühl? Ist das für den Kirchenchor vorgesehen, wenn der mal im Gottesdienst singt und gesehen werden soll?

ANgeDACHT - Die Kraft liegt im Bekenntnis

Pfarrer Martin Dubberke
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Hinter uns liegt eine mediale Mega-Kirchenwoche. Jeden Tag ist die Kirche in den Schlagzeilen, seitdem Papst Franziskus gestorben ist und sich nun alle Augen auf Rom richten. Die Menschen schauen darauf, was dieser Papst bewegt hat und was er nicht bewegt hat. Als ich nach einer Beerdigung in dieser Woche noch mit dem Bestatter und dem Friedhofsgärtner zusammenstand und wir uns unterhielten, sagte der Gärtner, dass ihm gar nicht bewusst gewesen sei, wie sehr dieser Papst die Kirche verändert habe.

Was war in der fünfzehnten Woche wichtig?

Rund um die Johanneskirche
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WIEDERHOLUNGSAUDIT GRÜNER GOCKEL

Auch diese Woche war wieder gut gefüllt. Am Montagabend saßen die beiden Umweltbeauftragten unserer Gemeinde – Prof. Klaus Schäfer und Uli Lorenz – mit den beiden Vertrauensleuten Carina Benning-Heufelder und Michael Koepke sowie Pfr. Martin Dubberke zusammen. Dieses Treffen war ein Teil des Wiederholungsaudits für den Grünen Gockel. Hier haben wir zugleich auch die nächsten wichtigen Themen für die Zukunft besprochen, die wir miteinander angehen wollen. Mehr dazu später.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 32 - Das Kirchengestühl

Kirchengestühl
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Als ich im vergangenen Sommer in der Hamburger Kunsthalle war, blieb ich vor einem Bild von Hendrick van Steenwijck d.Ä. stehen, das um 1585 entstanden war und den Innenraum einer mittelalterlichen Kirche zeigt. Dieses Bild zog mich in seinen Bann. In dieser Kirche stand nicht eine einzige Bankreihe, aber es gab in dieser Kirche eine große Geschäftigkeit.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 31 - Die Kanzel

Die Kanzel
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Kommt man in eine Kirche fällt einem in der Regel auch gleich die Kanzel auf. Es gibt Kirchen, in denen die Kanzel mehr einem Rednerpult gleicht und es gibt Kanzeln, die erzählen ganze Geschichten und werden selbst zu einer kunstvollen Predigt. Dann gibt es Kanzeln, die leicht erhöht sind oder solche, die in den Hochaltar integriert sind. Das findet man häufig in meiner alten Heimat in den brandenburgischen Dorfkirchen.

ANgeDACHT - Schmerzfrei dank Weisheit

Pfarrer Martin Dubberke
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Wer jetzt denkt, dass es heute unter der Überschrift „Schmerzfrei Dank Weisheit“ von mir Alternative Schmerzmedizin gibt, der irrt. Nein, ich habe keinen Ersatz für Schmerztabletten im Gepäck. In dieser Passionszeit haben wir in der Region Süd unseres Dekanats die Predigtreihe „Schmerzpunkte“. Doch was sind Schmerzpunkte? Schmerzpunkte sind spezifische Probleme, Herausforderungen oder Bedürfnisse, die wir Menschen erleben. Diese können physischer, emotionaler, psychischer, politischer oder sogar wirtschaftlicher Natur sein.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 28 – Der Altar – Tisch des Herrn

Der Altar - Tisch des Herrn
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Die frühe Christenheit kannte noch keinen Altar. Damit hob sie sich von allen anderen Religionen ihrer Zeit ab. Denn im Gegensatz zu allen anderen Religionen der Antike brauchte das Christentum auch keinen Altar, denn Jesus Christus, der am Kreuz gestorben war, war das Opfer, das alle anderen Opfer überflüssig machte. Das Christentum war damit von ihrem Wesen her eine altarlose Religion.

Im Mittelpunkt stand das Zusammenkommen der Gemeinde am ersten Tag der Woche. Das können wir in der Apostelgeschichte 20,7 nachlesen:

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 29 – Das Altarkreuz

Das Altarkreuz
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Das Kreuz ist wohl das bekannteste Wiedererkennungszeichen des Christentums. Wer ein Kreuz sieht, weiß in aller Regel sofort, worum es geht. Viele Menschen tragen ein Kreuz an eine Kette um den Hals, manche haben es sich auf den Rücken oder den Oberarm tätowieren lassen. Die meisten Menschen tragen das Kreuz als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zur Kirche, zum Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 27 - Der Altar - Ausrichtung

Der Altar - Ausrichtung
Bildrechte Martin Dubberke

Der Altar ist der Mittelpunkt einer jeden Kirche. Und er steht in aller Regel im vorderen Bereich einer Kirche. Er bildet das Zentrum einer Kirche. Alles und alle Blicke laufen auf den Altar zu. Das hat verschiedene Gründe. Menschen haben immer Altäre an Orten errichtet, die sie für heilig gehalten haben, an denen sie Gott für gegenwärtig hielten. Das konnten wir in den vorangegangenen Kapiteln sehen.

Was war in der sechsten Woche wichtig?

Rund um die Johanneskirche
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Glaube - Wunder - Schön in Grainau

Als Ralf Tikwe und ich am Mittwoch in Grainau ankamen, habe ich erst einmal die Heizung im Gemeinderaum eingeschaltet, damit es ein wenig wärmer im Raum werden konnte, damit wir am Ende nicht miteinander frieren. Wir stellten uns die Frage, wie viele denn kommen würden. Am Ende kamen zehn Grainauerinnen und Grainauer, um mit Ralf Tikwe, Gottfried von Segnitz und mir ins Gespräch zu kommen und zu hören, was wir Neues erzählen würden.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 26 - Der Altar - Standortbestimmung

Der Altar - Standortbestimmung
Bildrechte Martin Dubberke

Wo steht eigentlich in der Kirche der Altar? Mittendrin, direkt an der Wand oder so, dass man drum herum gehen kann?

Unsere Mesnerin Elisabeth Beer hat mir kürzlich eine sehr schöne Geschichte aus ihrer Heimat erzählt. Dort gab es einen Altar, um den man sich nicht beim Abendmahl herum versammeln konnte, so wie wir es bei uns z.B. in der Johanneskirche können. Also hielten zwei Kirchenälteste ein Tuch, eine Altardecke, die nun den Altar, den Tisch, um den sich die Gemeinde herum versammelt, symbolisieren sollte.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 25 - Der Altar im Neuen Testament

Kirchenausstattung - Der Altar im Neuen Testament
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Der Altar im Neuen Testament hat eine deutlich tiefere symbolische Bedeutung als im Alten Testament. Waren im Alten Testament die Altäre immer physischer Natur, geht es nun über das Physische hinaus. War der Altar ein Ort der Opferung und der Begegnung mit Gott, so wird nun diese Vorstellung durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz erfüllt und transformiert.

ANgeDACHT - Du tust mir kund den Weg zum Leben

Pfarrer Martin Dubberke
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Als ich den Monatsspruch für den Februar sehe, denke ich so bei mir: Passt!!!  „Du tust mir kund den Weg zum Leben“ (Psalm 16,11) Ja, so und nicht anders ist es. Die zurückliegenden Tage in unserem Land, in unserer Republik gehen mir nicht aus dem Kopf. Und natürlich denke ich dabei an den 23. Februar. Ein lieber Kollege von mir würde jetzt wahrscheinlich fragen: „Ja, sind die jetzt alle vogelwild geworden?“

War war in der vierten Woche wichtig?

Rund um die Johanneskirche
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Dekanatskonferenz

Einmal im Monat treffen sich alle Pfarrerinnen und Pfarrer, alle Diakoninnen und Diakone im Haus der Evangelischen Kirche in Weilheim zur Dekanatskonferenz. Zum einen geht es um inhaltliche Themen, wo immer ein Referent oder eine Referentin kommt und zum anderen gibt es einen Geschäftsteil, in dem eine ganze Menge Dinge geregelt werden müssen, wo es auch um Informationen aus der Landeskirche geht.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 24 - Der Altar im Alten Testament

Altar
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Um sich der Frage, was ein Altar ist und welche Bedeutung er hat, anzunähern, ist es ganz hilfreich, mal ein wenig in der Bibel zu stöbern. Das Thema "Altar" zieht sich durch die gesamte Bibel und hat in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen. Am Beispiel einiger zentraler Stellen wird deutlich, dass der Altar durch die Geschichte hindurch verschiedene Bedeutungen hatte und hat. Einige dieser Stellen möchte ich beispielhaft vorstellen:

Zuerst Genesis 8,20:

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 23 - Der Altar

Kirchenausstattung - Altar
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Wer eine Kirche betritt, sieht in aller Regel sofort den Altar. Alles in einer Kirche ist auf den Altar ausgerichtet, der gewissermaßen den Mittelpunkt einer Kirche bildet. Dabei kann der Altar viele Formen haben. In vielen evangelischen Kirchen steht da ein einfacher Tisch, in manchen Kirchen – insbesondere in meiner alten Heimat Berlin-Brandenburg – gibt es Altäre, die mit der Kanzel kombiniert sind. Sprich: Altar und Kanzel bilden eine Einheit. Der Altar hat dann etwas von einem Hochaltar.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 22 - Topf oder Vase

Topf oder Vase
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Blumen sind Botschafter. Sie tragen eine Botschaft, die wir heute oft nicht mehr dechiffrieren können. Was sie bedeuten können, haben wir am Beispiel der Rose und der Lilie sehen können. Ebenso konnten wir an diesen beiden Beispielen auch sehen, dass nicht nur die Blume, sondern auch die Farbe der Blume eine Botschaft transportieren kann. Aber was ist nun mit der Frage ob Topf oder Vase?

Was war in der zweiten Woche wichtig?

Rund um die Johanneskirche
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#wasglaubstdu - Manch einer wundert sich vielleicht, dass es immer wieder diese Raute # gibt und dann dahinter Worte ungetrennt geschrieben werden. Also, z.B. #wasglaubstdu – ausgesprochen heißt das „Hashtag Was glaubst Du?“ Wenn man das so im Internet oder den sozialen Medien sucht, findet man mit einem Male eine ganze Menge Texte zum Thema Glaube oder Glaubensbekenntnis oder auch ganz persönliche Glaubensgeschichten. Und so haben wir in dieser Woche im Konfi mal die Frage gestellt: „Was glaubst Du?“

KIRCHENAUSSTATTUNG: FOLGE 21 – DIE LILIE

Die Lilie
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Bei Jesus Sirach 39,14 heißt es: Wie Weihrauch werdet ihr Duft verströmen und aufblühen wie eine Lilie. Erhebt eure Stimme zum Lobgesang und preist den Herrn für all seine Werke.

Für Jesus Sirach ist die Lilie das Symbol für Schönheit, Reinheit und Anmut. Auch an anderen Stellen in der Heiligen Schrift ist die Lilie häufig als Sinnbild für Reinheit und Unschuld zu finden. Jesus selbst erwähnt bei Matthäus die Lilie, um Gottes Fürsorge zum Ausdruck zu bringen und die Schönheit der Schöpfung Gottes hervorzuheben: