Was meinen wir eigentlich, wenn wir von einem GI-Gottesdienst reden? Nicht gemeint ist, dass das vielleicht ein Gottesdienst sein könnte, wenn von den G7 nur noch G1 übrigbleibt. GI ist eine Abkürzung und steht für Grundform I. Das ist der Gottesdienst mit Predigt und Abendmahl. Die Grundform II ist der Predigtgottesdienst, in dem auch ein Abendmahl möglich ist.
Die beiden Grundformen des Evangelischen Gottesdienstes gehen auf die Reformation zurück. Die Grundform 1 knüpft dabei an den Gottesdienst der lateinischen Kirchen an und lässt sich bis in die frühe Christenheit zurückverfolgen. Sprich: Der Gottesdienst mit Abendmahl ist von seiner Form her ein sogenannter „Mess-Typ“.
Der sogenannte GI-Gottesdienst ist damit auch Ausdruck der ökumenischen Gemeinschaft.
Wie sieht nun die sogenannte Ablaufstruktur der Grundform 1 aus?
- Eröffnung und Anrufung
- Verkündigung und Bekenntnis
- Abendmahl
- Sendung und Segen
Damit besteht der Gottesdienst gewissermaßen aus vier Akten.
In den nächsten Folgen der der Serie werden wir uns mit diesen vier Teilen des Gottesdienstes genauer beschäftigen. Und parallel dazu gewissermaßen einen kleinen liturgischen „Knigge“ hinzufügen. Sprich: Wann muss ich z.B. aufstehen? Oder: Wie sieht die Choreographie des Pfarrers oder Pfarrerin im Gottesdienst aus. Warum muss der Pfarrer sich eigentlich immer so im Altarraum bewegen, dass er immer mit dem Herzen am Altar bleibt? All diesen Fragen und noch mehr, werden wir uns in den nächsten Folgen widmen.
Pfr. Martin Dubberke