Loslassen

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Heute kann man bei der Losung ganz schnell zu falsche Schlussfolgerungen kommen. Was bedeutet es denn, wenn Gott mir bei allen Werken meiner Hände Glück geben wird? Ein Schelm, der gerade nicht an einen Freifahrtschein denkt. Aber genau an dieser Stelle gelangen wir heute an die Grenze des Espressos der Bibellese, der Losung.

Der Herr, dein Gott, wird dir Glück geben zu allen Werken deiner Hände.
5. Mose 30,9

Ich glaube, dass man immer sehr vorsichtig mit einem einzelnen Bibelvers umgehen muss. Jede Losung ist aus dem Kontext herausgerissen. Das Umfeld fehlt, der Zusammenhang ist nicht sofort erkennbar und vielleicht spricht auch ausgerechnet dieser Vers in mir etwas an, das mich bestätigt, worin mich dieser Vers eigentlich nicht bestätigen sollte. Das ist der Grund, weshalb ich mir immer wieder auch das Umfeld des Verses anschaue. Und wenn man die Losungen nicht als gedrucktes Exemplar hat, sondern wie ich als APP auf dem Tablet oder Smartphone, dann berührt man mit dem Finger einfach nur die Versangabe und schon kann man die Losung oder den Lehrtext im Zusammenhang lesen, weil sich dann die Bibel öffnet. Das ist sehr bequem und verleitet daher vielleicht öfter dazu, das zu tun, wozu Losung und Lehrtext eigentlich einladen wollen: Die Bibel zu lesen. Natürlich geht das auch mit der gedruckten Ausgabe der Losungen. Man legt sich dann einfach eine Bibel daneben.

Tja, und heute habe ich wieder einmal genau das getan. Ich mit meinem Zeigefinger die Versangabe der Losung berührt und mir den Vers in seinem Kontext angeschaut. Und schon der erste Blick war überraschend, denn die Überschrift lautet: „Die Wahl zwischen Leben und Tod.“ – Damit rechnet man doch nicht, wenn man diesen wunderbaren Losungstext liest, dass es gleich so an die Existenz geht. Aber genau das ist es, was ich meine. Man muss immer ein wenig genauer hinschauen. Das passt ja auch irgendwie am Sonntag Okuli – also am Sonntag der Augen. Das Wort oculi kommt aus dem Lateinischen und ist der Plural von Augen. Doch wie kommt man darauf, einen Sonntag in der Passionszeit so zu benennen? Es ist das erste Wort des Eingangsverses der Liturgie dieses Sonntags:

Oculi mei semper ad Dominum.
Meine Augen schauen stets auf den Herrn.
Psalm 25,15

Und genau das steht im Hintergrund der Losung. Denn es ist keine glückliche Hand möglich, wenn ich nicht auf den Herrn achte. Der Vers vor der Losung lautet nämlich:

Du aber wirst umkehren und der Stimme des Herrn gehorchen, dass du tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete.

Da haben wir es! Genau das ist die Voraussetzung, damit Gott mir Glück zu allen Werken meiner Hände gibt. Ich muss auf die Stimme des Herrn hören und ihr gehorchen. Also, mal wieder das Thema, das uns nahezu jeden Tag beschäftigt. Die Welt sähe anders aus, wenn wir auf Gott hören würden und seine Gebote befolgen würden.

Und ganz ehrlich – genau darum geht es: Sich jeden Tag mit dem Gebot Gottes zu beschäftigen und ihm zu folgen. Das ist die Herausforderung unseres Lebens. Und wo uns das gelingt, merken wir selbst, dass sich Dinge glücklich wenden. Und dann wird deutlich, dass Gott es ist, der in uns beides bewirkt: Das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen.

So wie es uns heute der Lehrtext nachdrücklich vor Augen hält:

Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2,13

Und das geschieht jeden Tag neu. Und genau deshalb ist es so wichtig, sich den Wochenspruch zu Herzen zu nehmen.

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
Lukas 9,62

Damit wird aber noch etwas anderes deutlich. Es geht um die Zukunft, nicht um das, was vergangen ist. Ich bin die Wege meines Lebens gegangen und sie haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Und ich bin neugierig wohin mich mein Weg noch führen wird. Doch immer zurückzuschauen, ist hinderlich, weil so der Pflug aus der Spur kommt. Aber zugleich ist es wichtig, um die eigene Geschichte zu wissen. Das sage ich als jemand, der mehrere Jahre die Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoefferhaus in Berlin geleitet hat. Sich zu erinnern ist wichtig. Über die Erinnerung ins Gespräch zu kommen und was sie für heute bedeutet, ist auch wichtig. Aber, wenn ich im Heute leben möchte und in die Zukunft gehen will, darf ich nicht in der Vergangenheit verharren, immer nur von gestern träumen. Wie oft höre ich, wie es früher war, dass es früher immer besser war, und damit steht sofort die Frage im Raum: Warum ist es heute nicht so? – Es ist heute nicht so, weil es heute anders ist. Andere Menschen, andere Bedürfnisse, andere Erkenntnisse, andere Erfahrungen, weniger Personal und vieles andere mehr oder auch weniger.

Darin liegt etwas Blockierendes. Und es liegt zugleich noch etwas ganz Gefährliches darin, nämlich die Zukunft zu verlieren. Ja, früher war alles anders. Manchmal erlebe ich mich auch dabei, wie alte und warme Gefühle in mir aufsteigen und ich denke: „Ach, das war doch irgendwie schön.“ Ja, und manchmal trauere ich auch um das Vergangene. Ich trauere auch zuweilen um meine alte Heimat. Ja, ich trauere um mein altes West-Berlin, das so anders war als heute, das eine so andere Stadt und ein so anderes Lebensgefühl war. Aber lag es vielleicht auch daran, dass ich damals ein anderer war, ein junger Mensch, der dabei war, sich zu finden? Dieses alte West-Berlin lebt in meinem Herzen weiter, doch es ist vergangen. Ich kann nicht einfach ins Rathaus gehen und sagen: „Du, ich will es wiederhaben!“

So ist es mit der Kirche auch. Je mehr wir uns in der Vergangenheit aufhalten, je weniger wir uns davon lösen, desto mehr Kraft verlieren wir für die Zukunft unserer Kirche, desto weniger vertrauen wir in die Kraft, die uns Gott verliehen hat, desto mehr verzagen wir und vertrauen nicht mehr auf das, was uns Gott versprochen hat, wenn wir ihm folgen, auf ihn hören, seine Gebote leben, wird es so sein:

Der Herr, dein Gott, wird dir Glück geben zu allen Werken deiner Hände.
Mose 30,9

Genau darauf dürfen wir vertrauen. Wenn wir uns darauf einlassen, werden wir erleben, dass sich etwas ändert, nämlich zum Guten. Und genauso dürfen wir uns auch im Hinblick auf unsere Kirche einlassen.  Wenn wir das tun, werden wir erleben, was es bedeutet, dass Gott uns Glück geben wird zu allen Werken unserer Hände.

Pfr. Martin Dubberke, Gedanken zu Losung und Lehrtext vom 12. März 2023

Unser Spendenkonto

Sparkasse Oberland
IBAN: DE52 7035 1030 00180 22004
BIC: BYLADEM1WHM

Tageslosung

Liturgischer Kalender

Liturgischer Kalender

Aktueller Feiertag:

28.03.2024 Gründonnerstag

Wochenspruch: Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR. (Ps 111,4)
Wochenpsalm: Ps 111
Predigttext: Joh 13,1–15.34–35


Der nächste hohe kirchliche Feiertag:

28.03.2024 Gründonnerstag

Zum Kalender

Mehr Texte von Pfarrer Martin Dubberke

Und das Volk stand da

Kreuzigung Jesu - Ausschnitt aus einem Kirchenfenster in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, Jesus Christus ist tot. Er ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben, in das Reich des Todes hinabgestiegen.

„Das war’s. Nun ist der ganze Spuk vorbei und wir können wieder weitermachen, wie bisher. Unser Plan ist aufgegangen. Aus der Ecke droht uns keine Gefahr mehr.“ So haben vielleicht die Hohenpriester gedacht.

Hosianna 2022

Palmbusche in der Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, in den vergangenen Tagen habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, was passieren würde, wenn Jesus z.B. in Kiew oder einer anderen ukrainischen Stadt, einem anderen Ort einziehen würde.

ANgeDACHT - Andauernd & kraftvoll beten

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Dieser Krieg zieht weite Kreise, wie ein Stein, der ins Wasser fällt. Wir erleben es an den Flüchtlingen, die nun unter uns leben. Wir erleben es, an den Tankstellen, aber wir erleben es auch im Supermarkt, wenn wir Mazola oder Sonnenblumenöl kaufen wollen. Die Menschen hamstern wieder. Ein Symptom. Doch dieses Mal weist dieses Symptom auf etwas hin, was nicht so lächerlich ist, wie das Hamstern von Toilettenpapier am Anfang der Pandemie, sondern auf eine drohende Hungerkatastrophe.

Predigt - Gib uns Frieden jeden Tag

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, ich selbst habe nie einen Krieg erlebt, habe nie die Ängste durchlitten, wenn Bomben vom Himmel fallen, habe nie die Angst gehabt, unter den Trümmern des Hauses, in dem ich wohne, begraben zu werden.

Ich habe nie das Kriegstrauma gehabt, wie es meine Eltern hatten und haben. Ich musste nie die Frage stellen: „Gott, warum habe ausgerechnet ich überlebt?“

ANgeDACHT - Mit brennender Sorge

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Mit brennender Sorge blicken wir in die Ukraine. Nie war seit 1939/45 ein Krieg so nah an unseren Grenzen. Nie gab es seit dem zweiten Weltkrieg einen Krieg mitten in Europa. Nie war die Gefahr eines Flächenbrandes so groß wie heute.

Einem Blitzkrieg gleich hat Putin ein freies Land mit einer demokratisch gewählten Regierung überfallen. Das ist ein Kriegsverbrechen.

ANgeDACHT - Die Sache mit dem Zorn

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Am Mittwoch haben wir uns wieder zum Monatsspruch getroffen — so wie jeden ersten Mittwoch im Monat. Um 12:00 Uhr kommen wir zu einer Art Mittagsgebet online zusammen und sprechen über den aktuellen Monatsspruch. Dieses Mal stand ein sehr spannender Vers aus dem Brief an die Epheser zur Diskussion:

Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Epheser 4, 26

ANgeDACHT - Achtsamkeit in der Hektik des Alltags

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Ich musste dieser Tage schmunzeln, als ich über ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer gestolpert bin: „Die Zehn Gebote enthalten kein Gebot zu arbeiten, aber ein Gebot, von der Arbeit zu ruhen. Das ist die Umkehrung von dem, was wir zu denken gewohnt sind.“

Selbstverständlich hielt ich beim ersten Teil sofort den Atem an -“kein Gebot zu arbeiten“ - das ist ja eine steile Angelegenheit!?!

Aber dann las ich ja sofort die Sache, mit dem Ruhen von der Arbeit und dem Umdenken.

ANgeDACHT - Weil nichts selbstverständlich ist

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Wir haben viele Gründe, Gott zu danken und es ist gut, dass er uns immer wieder mal daran erinnert, dass nichts weder selbstverständlich noch nur aus uns selbst heraus ist, sondern alles seinen Ursprung bei ihm hat.

Dank ist eine Haltung, eine Lebenseinstellung, die unser Leben verändert. Ich habe dieser Tage einen schönen Satz gelesen:

„Ein Mensch, der dankbar auf sein Dasein blickt, wird anders leben als einer, der ständig das Gefühl hat, zu kurz zu kommen.“

ANgeDACHT - Hier stehe ich, ich kann nicht anders

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Schon mal darauf geachtet, was da gerade alles im Wahlkampf passiert? - Da erzählen ganz viele Politikerinnen und Politiker den Menschen alles mögliche, damit sie am Ende des Tages gewählt werden. Sie schwindeln, weil sie dem Wahlvolk nicht wehtun wollen, da sie ja ihre Stimmen brauchen, um an die Macht zu kommen. Und wenn sie sich einig sind, lügen sie sogar dreist gemeinsam. So geschehen im sogenannten Triell auf RTL, als allen Kandidatin und Kandidaten die Frage gestellt wurde, ob die Rente mit Siebzig kommt.

ANgeDACHT - Vergiss nicht

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103, 2

Drei Stichworte fallen mir sofort ins Auge:

  • Lobe den Herrn
  • meine Seele
  • dir Gutes getan

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich in letzter Zeit immer wieder Menschen begegne und auch in manchen Gesprächen zuweilen diese Fassung höre:

„Klage dem Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Schlechtes getan hat.“

ANgeDACHT - Anfassen oder vertrauen?

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Wie halten Sie, wie haltet Ihr es eigentlich mit Götzen? Habt Ihr welche?

Es gibt ja auch noch das wunderbare Wort „ergötzen“ – Ich ergötze mich an Deinem Anblick oder einem köstlichen, erfrischenden Eis. Ergötzen, also jemandem Spaß, Vergnügen oder Freude bereiten oder selbst an etwas Vergnügen haben. Ich ergötze mich an der Treue und Liebe Gottes. Das ist doch etwas, wo man gleich spürt, dass da lustvolle, fröhliche Kraft dahintersteckt. Also, woran ergötzen wir uns so?

ANgeDACHT - HERR, neige mein Herz nicht zum Bösen!

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Dieser Tage bin ich über einen Vers des Propheten Daniel 9,7 gestolpert: Du, HERR, bist gerecht, wir aber müssen uns heute alle schämen.

Hier geht es um ein großes Schuld- und Sündenbekenntnis, die Scham für das eigene Fehlverhalten, sich nicht an die Spielregeln Gottes gehalten zu haben, die den Menschen, also uns, von den Propheten in regelmäßigem Nachhilfeunterricht samt Konsequenzen vorgebetet worden sind und werden.

Und sogleich kam mir mal wieder Psalm 141,4 in den Sinn:

ANGeDACHT - Mehr Gottvertrauen als Angst

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Meine früheste Erinnerung an Angst, ist eine Folge von „Mit Schirm, Charme und Melone“. Ich weiß gar nicht mehr, wie alt ich damals gewesen bin. Das war so eine Folge, in der es so einen Robotermenschen gab, vor dem man nicht fliehen konnte. Mit seinem Stahlarm durchschlug er jedes Hindernis. Und so träumte ich dann auch von ihm. Ich erinnere mich noch, wie ich ihn im Traum kommen höre und vor ihm versuchte zu fliehen. Aber wohin ich auch floh, fand er mich.

Sollt ich meinem Gott nicht singen?

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, seit einem Jahr wandeln wir durch eine seltsame Zeit, ein dunkles Tal und fragen uns vielleicht so manches Mal: „Mein Gott, warum hast du uns verlassen?“

Seit einem Jahr ist unser Leben anders, anders als wir es uns je in unserem Leben gedacht hätten.  Es gibt niemanden unter uns, an dem all das keine Spuren hinterlassen hat, Spuren im Leben und Spuren auf der Seele.

Verlassenheit und Einsamkeit haben einen Namen bekommen und auch die Angst.

Video-Ostergruß aus Garmisch-Partenkirchen

Ostergruß 2021
Bildrechte Martin Dubberke

Vor einem Jahr, als wir in all unsren Kirchen zu Ostern die Glocken mut- und kraftvoll läuten ließen und danach Christ ist erstanden bei offenen Fenstern und Türen auf unseren Orgeln gespielt haben, haben wir alle gehofft, dass wir die Pandemie bis Ostern 2021 überwunden hätten. Doch auch in diesem Jahr hat uns die Pandemie noch nicht losgelassen und bestimmt unser Leben. Doch in diesem Jahr können wir wieder Gottesdienste feiern, wenn auch noch nicht singen. 

ANgeDACHT - Das Schöne

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Lasst uns heute mal über das Schöne nachzudenken. Wie passend und hilfreich ist uns dabei der Wochen-Psalm 25, weil wir ja in der Reminiscere-Woche sind und wir   uns ja auch mit dem Erinnern beschäftigen wollen.

Der Psalmbeter macht eine lange Aufzählung dessen, woran sich Gott erinnert oder erinnern möge:

ANgeDACHT - Das Notwendige

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

„Nicht die Welt aus den Angeln zu heben, sondern am gegebenen Ort das im Blick auf die Wahrheit Notwendige zu tun, kann die Aufgabe sein.“

Dieses Zitat stammt aus Dietrich Bonhoeffers Ethik. Und ich finde, dass er uns mit so einem Satz erdet und zugleich auch deutlich macht, dass wir als Kirche oder auch als einzelne Christinnen und Christen nicht die Welt retten können und müssen, weil wir uns daran nämlich verheben würden, denn wir sind nicht Jesus Christus. Aber wir dürfen auch nicht vor den Missständen in aller Welt schweigen.

Mehr als nur Blumen

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, heute vor 1552 Jahren hat Papst Gelasius – das bedeutet „der Heitere“ – den Gedenktag des Heiligen Valentinus für die ganze Kirche eingeführt. Gelasius war – nebenbei gesagt – der dritte Papst aus Afrika. Interessanterweise wurde der Gedenktag dann 1500 Jahre später aus dem Calendarium Romanum Generale gestrichen.

Begabt sein heißt geben

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, erinnert Ihr Euch noch an Heilig Abend als wir aufgrund der Ausgangssperre nicht die Christmette miteinander feiern konnten? Erinnert Ihr Euch noch daran, als sie uns im vergangenen Jahr verboten haben, Gottesdienste zu feiern? Als wir uns als Kirche aus guten Gründen darauf eingelassen haben, nicht zu widersprechen?

Es gab viele Menschen, die es traurig fanden und finden, nicht in den Gottesdienst gehen zu können, die noch immer sagen, dass wir damals als Kirche eingeknickt seien, die uns das nachtragen und wohl noch lange nachtragen werden.

ANgeDACHT - Im Glauben gehen wir unseren Weg, nicht im Schauen

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Der morgendliche Blick in Losung und Lehrtext oder einfach mal selber die Seiten der Bibel über den Daumen gleiten lassen und sich überraschen zu lassen, wo man landet,  ist gewissermaßen mein morgendlicher geistlicher Espresso, den ich zusammen mit einem Espresso in der Hand genieße, noch bevor ich mit jemand anderem geredet oder an etwas anderes gedacht haben könnte. Und so nehme ich den ersten Schluck von meinem kleinen heißen Kaffee und bin neugierig, welchen Kick mir die Bibel für den Tag geben wird. Und dieses Mal landete mein Daumen auf diesen Versen:

ANgeDACHT - Füll uns mit Deinem Geiste

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Mir geht in diesem Tagen immer wieder die Melodie zu dem Paul-Gerhardt-Lied „Nun lasst uns gehen und treten“ durch den Kopf. Er schrieb dieses Gedicht 1653 und wir können aus seinen Zeilen noch die Schrecken hören, die Paul Gerhardt dreißig Jahre seines Lebens begleitet und geprägt haben. Der Dreißigjährige Krieg war 1653 gerade mal ein halbes Jahrzehnt vorüber:

Und die vorletzte Strophe, die 14., löst bei mir geradezu Gänsehaut aus, weil Paul Gerhardt es genau auf den Punkt bringt, was die Menschheit braucht: 

Unser Gemeindeteam wünscht frohe Weihnachten - Eine Online-Andacht

Das Gemeindeteam
Bildrechte Martin Dubberke

Für alle, die heuer zu Weihnachten nicht in unsere Gottesdienste in Garmisch-Partenkirchen, Grainau, Burgrain, Farchant oder Oberau kommen können, haben wir diesen Weihnachtsgruß gemacht. Jede und jeder von uns hat sich eine Figur aus der Krippe ausgesucht und so ist gewissermaßen eine ganz besondere Weihnachtskrippe entstanden.

Mitgemacht haben:

ANgeDACHT - Ein anderer Advent

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Es ist Advent und kaum einer merkt es. Es gibt keine Adventsmärkte. Auf den Straßen fehlt der Duft von Glühwein, Bratwurst und Co. Es gibt keine Buden oder Stände auf den Straßen. Es fehlt die ganze Musik, die ganzen amerikanischen Weihnachtsschlager, über die manch einer sich jedes Jahr ärgert.

Die fromme Mittagspause und andere neue Corona-sichere Angebote

Die fromme Mittagspause mit Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Es gibt etwas, das mich in diesem Jahr so richtig genervt hat: Das Absagen von Veranstaltungen. Warum? Weil Corona mal wieder dagegen war. Und dann habe ich eine wunderbare Erfahrung gemacht. Ich habe mich mit anderen per Videokonferenz zu Gesprächsrunden, zum Austausch und zur Fortbildung via Zoom getroffen. Das ist zwar nicht so, wie ein richtiger Abend oder Treff in der Gemeinde, wo man gemütlich zusammensitzt, aber es kommen auch mit einem Male Menschen zusammen, die sonst nicht zusammenkommen.

ANgeDACHT - Eine Brücke über das Höllental

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Der eine oder die andere wird vielleicht in der Zeitung gesehen haben, dass ich zusammen mit Josef Konitzer die neue Brücker über das Höllental am vergangenen Samstag gesegnet habe. Natürlich habe ich mir da ein paar Gedanken vorher darüber gemacht. Sprich: Ich habe mich mal in der Bibel auf die Suche nach Brücken und Stegen gemacht. Und soll ich was verraten?

ANgeDACHT - Er führet mich auf rechter Straße

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Pfr. Martin Dubberke

„Er führet mich auf rechter Straße.“ – In meinem unschuldigen Konfirmandenglauben vor vierzig Jahren, hatte ich ein anderes Bild als heute von diesem Vers aus dem Psalm 23. Damals glaubte ich noch daran, dass er mich wirklich an seine Hand nimmt und darauf achtet, dass ich nicht vom Weg abkomme. Das hat sich mittlerweile geändert. Heute habe ich dieses wunderbare, romantische Bild nicht mehr.

ANgeDACHT - Dem Blick standhalten

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Pfr. Martin Dubberke

Es gibt manchmal so Situationen, da frage ich mich, wie das eigentlich so war, wenn Gott jemandem im Traum begegnet ist oder in einem Dornbusch oder wie auch immer. Wie muss ich mir das vorstellen?

Meine Augen sehen stets auf den HERRN?

Aber hat Gott nicht einmal zu Mose gesagt, dass man es gar nicht aushalten würde, ihn zu sehen?

ANgeDACHT - Masken

Pfarrer Martin Dubberke mit Mund-Nasen-Bedeckung
Bildrechte Martin Dubberke

Na, haben Sie mich wiedererkannt? – Wie gut kennen Sie meine Augen? Ab morgen ist Maskenpflicht und dann schaut man sich wieder mehr in die Augen. Aber eigentlich hätte es aus Gründen der Nächstenliebe eine Selbstverständlichkeit sein müssen, schon vorher eine solche zu tragen. Die Maske, die ich trage schützt andere und die Maske, die der andere trägt, schützt mich. So einfach kann Nächstenliebe funktionieren.

ANgeDACHT - Hosanna

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Können Sie sich noch an Andrew Lloyd Webbers Rockoper „Jesus Christ Superstar“ erinnern? Das war 1973, als die Verfilmung in die Kinos kam. Wann immer ich an „Jesus Christ Superstar“ denke, klingt in meinem inneren Ohr das

„Hosanna,
Hey Sanna Sanna Sanna Hosanna
Hey Sanna Hosanna“

ANgeDACHT - #Dahoambleim

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Pfr. Martin Dubberke

Liebe Geschwister,

in dieser Woche haben mich in besonderer Weise Losung und Lehrtext vom Freitag bewegt:

Der HERR deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes. (Psalm 27,5)

Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. (2. Korinther 12,10)