ANgeDACHT - Liebe. Wahrheit. Hoffnung.

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Meine Güte, wie die Zeit vergeht! Was ist aus all unseren Vorhaben, Wünschen und Hoffnungen für dieses Jahr geworden? Welche Erfahrungen mit Gott haben wir in diesem Jahr gemacht? Ich glaube der Ferienmonat August ist ein guter Moment, selbst innezuhalten und an die eigenen Erfahrungen mit Gottes Beistand zu denken und einfach mal Lebensgeschichten zu sammeln und diese in eine Schachtel voller Erinnerungen zu legen.

Meine Frau und ich haben das kürzlich getan, als wir während unseres Urlaubs abends noch in Wien in der Hotelbar saßen und einfach mal unsere gemeinsamen zwanzig Jahre haben Revue passieren lassen. Naja, manche Erinnerung und Lebensgeschichte lag auch schon mal vierzig oder fünfzig Jahre zurück. Wir sind ja, Gott sei Dank, nicht mehr so jung.  Und wir erinnerten uns, wie gut das meiste gelaufen ist und wo Gott uns an der einen oder anderen Stelle den richtigen Stubs gegeben hat und wo er auf uns aufgepasst hat, die Hand schützend um uns alle gehalten hat. Naja, und natürlich war es auch kein Zufall, dass der liebe Gott unsere Wege vor gut zwei Jahrzehnten hat kreuzen lassen.

Urlaubszeit ist eine gute Zeit, um innezuhalten und an die eigenen Erfahrungen mit Gottes Beistand zu denken und sie vielleicht auch mit anderen zu teilen, um Hoffnung und Ermutigung zu schenken. Solcherart werden wir als Christinnen und Christen zu lebendigen Zeugen göttlicher Hilfe und können vielleicht einander den einen oder anderen Weg zeigen.

Vor diesem Hintergrund können wir einiges von einem gewissen Paulus lernen. Ja, ich weiß, seine Briefe sind nicht immer leichte Kost und Paulus ist auch zuweilen ziemlich anstrengend gewesen, aber er stand für seinen Glauben ein und hat ihn auch unter höchstem Druck und Lebensgefahr nicht aufgegeben oder verraten. Nein, auch wenn er damit immer und immer wieder in schwierige und lebensbedrohliche Situationen geriet, hielt er fest zu Gott und hat darüber Zeugnis abgelegt. Davon zeugt auch der Monatsspruch für den Monat August aus der Apostelgeschichte:

Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge.
Apostelgeschichte 26,22

Diese Worte stammen aus seiner Verteidigungsrede vor dem König Agrippa II. in Cäsarea. Paulus war mal wieder wegen seines Glaubens verhaftet worden. Und so erzählt er in dieser Rede von seinem Damaskus-Erlebnis, wie er bekehrt worden war und seinen Auftrag als Apostel erhalten hat. Paulus legt mal wieder unter äußerst widrigen Umständen Zeugnis darüber ab, dass er trotz Verfolgung immer wieder Gottes Hilfe erfahren habe und nun hier stehe, um mal wieder nichts anderes zu machen, als Zeugnis abzulegen.

Und? Wie schaut’s mit unseren eigenen Bedrängnissen aus? Sind wir in der Lage, wie Paulus Zeugnis abzulegen? Ich gebe zu, dass wir in dieser Welt gerade sehr gefordert sind und wir uns vollkommen neu in einer Welt orientieren müssen, die uns nicht mehr ganz so vertraut wie eh erscheint. Und gerade deshalb ist es so wichtig, es Paulus nachzutun, nämlich standhaft im Glauben zu bleiben und Hoffnung zu schenken. Gerade in dieser unruhigen Welt zeigt sich unser Zeugnis darin, auch in Schwierigkeiten dem Glauben an unseren dreieinigen Gott treu zu bleiben. Und wenn wir nicht nur unsere Sorgen und Ängste teilen, sondern auch zugleich von der Hoffnung und der Erlösung erzählen, machen wir vielleicht auch anderen Menschen Mut. So wie es einst Paulus getan hat und auch heute noch tut. Unser Glaube hat die Kraft, durch unser Leben sichtbar werden zu lassen, dass Jesus auch hier und jetzt noch Menschen verändern und zu dem wunderbaren Dreischritt von Liebe, Wahrheit und Hoffnung ermutigen kann.

Ich wünsche Euch von Herzen einen gesegneten August.

Euer Pfr. Martin Dubberke