Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit dem Dank vor Gott.
Philipper 4,6
Ich weiß ja nicht, was Euch und Ihnen zuerst durch den Kopf geht, wenn Ihr diesen Vers, der der Monatsspruch für den Juli ist, lest. Angesichts unserer Weltlage ist das ja eine im wahrsten Sinne des Wortes mutige Ansage: Sorgt euch um nichts!
Gut, wir in Bayern müssen aktuell keine Angst davor haben, dass uns eine Rakete das Dach über dem Kopf hinwegfegt. Wir müssen auch keine Sorge vor politischer Verfolgung haben. Und eigentlich geht es uns doch gut, aber das, was da in der Welt geschieht, hat auch Einfluss auf unser tägliches Leben. Die Bilder aus dem Fernsehen, die Nachrichten, diese ganze Politik, die Preiserhöhungen, die die Gehaltserhöhungen mehr als auffressen, all das geht an keinem von uns spurlos vorbei.
Und das ist nur das, was uns alle betrifft, denn jeder von uns hat noch seine ganz eigenen, privaten und individuellen Sorgen, sei es um die eigenen Kinder, den Ehepartner, die Eltern oder die eigene Gesundheit, oder, oder, oder… Wir erinnern uns an das, was Jesus einst gesagt hat: „Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“ (Matthäus 6,34)
Und dann biegt diesen Monat der Apostel Paulus um die Ecke und schreibt, dass wir uns nicht sorgen sollen. Diese Worte waren an seine Gemeinde in Philippi gerichtet, der es zu diesem Zeitpunkt so gar nicht gut ging. Die Christinnen und Christen dort stießen oft auf Ablehnung und Verfolgung. Und dann gab es noch interne Spannungen und Sorgen in der Gemeinde. Als Christinnen und Christen stoßen wir ja heute auch nicht überall auf Zustimmung und wenn ich mir so unsere Gemeinden anschaue, dann drücken uns auch Sorgen. Die Zeiten sind halt herausfordernd mit all ihren Veränderungen, die auch an uns als Kirche und natürlich auch als Kirchengemeinde nicht spurlos vorübergehen.
Ganz ehrlich? – Ich finde es großartig, dass uns in diesem Monat dieser Vers von Paulus begleitet, denn er macht uns auch deutlich, worauf es wirklich ankommt: Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit dem Dank vor Gott.
Merkt Ihr’s? – Da ist gibt es wieder einen Dreischritt: Nichtsorgen – Beten – Danken. Das ist ziemlich genial von Paulus. Wir können uns mit allem Gott anvertrauen, alles vor Gott bringen, ihm gewissermaßen vor die Füße werfen. Wir können ihn um Unterstützung, Kraft und Mut bitten, uns ihm ganz anvertrauen. Und damit wir nicht immer nur auf das schauen, was – naja – ich sage es mal so: Mist ist, sollen wir auch mal schauen, wofür wir Gott danken können. Und dann werden wir feststellen, dass neben einer Menge Klage noch viel mehr Gelingendes und Gelungenes in unserem Leben ist, was Gott gegeben, gewirkt und geschenkt hat. Und genau das hält uns dann wieder vor Augen, wie großartig doch Gott und damit unser Glaube ist und welche Kraft und Zuversicht wir hier gewinnen können. Wie dichtete doch Paul Gerhardt?
Geh aus mein Herz und suche Freud
In dieser lieben Sommerzeit
An Deines Gottes Gaben.
Ich wünsche Ihnen und Euch einen gesegnete Juli.
Ihr & Euer Pfr. Martin Dubberke