Die Sache mit der Sehnsucht

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Liebe Geschwister, was ist das eigentlich heute? Feiern wir jetzt Heiligabend oder den vierten Advent? Wer hat denn heute morgen noch die vierte Kerze angezündet?

Die vier Kerzen im Advent stehen für die Umkehr, die Neuausrichtung unseres Lebens. Wir erwarten die Geburt Jesu und nähern uns der Geburt, indem wir uns selbst auf den Weg machen. So, wie Ihr alle Euch heute auf den Weg hierher in unsere Johanneskirche gemacht habt. Ihr folgt dem gleichen Ruf, wie einst die Hirten auf dem Felde.

Es ist kein Zufall, dass die es die Hirten waren, die zuerst zum Kind gerufen wurden. Hirten wissen um ihre Verantwortung für das Leben. Hirten haben gelernt, Verantwortung zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass es einer Herde gut geht, dass gute Weiden gefunden werden und Wasserquellen und die Herde zusammenbleibt. Vielleicht war auch das der Grund, dass zuerst die Hirten auf dem Felde von den Engeln Gottes zur Krippe gerufen wurden, weil sie in der Lage waren, in diesem kleinen schreienden Baby, das da in seinen Windeln lag, zu erkennen, dass von ihm das Leben ausgeht. Hirten sind verantwortungsvolle Kümmerer. Und wenn wir heute in die Kirche, in den Gottesdienst am Heiligenabend gerufen werden, und dem Ruf folgen, mag es vielleicht auch daran liegen, dass wir in uns spüren, dass wir doch auch Hirten sind, dass wir Kümmerer sind, und uns um die Sache Jesu kümmern wollen, dass er seinen Raum in unserem Leben und in unserer Gesellschaft hat.

Vielleicht sollten wir den Heiligen Abend nutzen, um unseren Sehnsüchten nachzuspüren und für jede Sehnsucht noch einmal eine Adventskerze anzünden, weil jede Kerze Licht auf dem Weg zur Krippe macht.

Die erste Kerze:

Sehnsucht Nr. 1 – Die Sehnsucht, gehört und gesehen zu werden

[Plötzlich taucht ein Paparazzo auf und fotografiert wie irre die Krippe.]

Was war das denn gerade? Was wäre denn gewesen, wenn nicht die Hirten, sondern die Fotografen und Bildreporter zuerst an der Krippe gewesen wären? Würde heute Jesus geboren, und man wüsste, dass mit ihm der Sohn Gottes geboren würde, gäbe es dann lauter Paparazzi, die die Krippe fotografieren würden? Oder würde es vielleicht niemanden interessieren? Oder würden sich Menschen vor die Krippe stellen und Selfies machen, um diese auf Instagram zu posten? Und wie würde das aussehen? Zum Beispiel so?

Ich bekomme uns einfach nicht mit der Krippe drauf. Ach, da fällt mir etwas ein. [Ich nehme den Selfie-Stick aus meiner Tasche, bastele das iPhone dran und mache weiter.]

Na, wenn das keine himmlische Perspektive ist.

So, und jetzt das Ganze rasch noch auf Instagram posten. #Krippe #Frieden #Friedefürst #Bethlehem #GottesSohn. #MerryXmas – So und jetzt: Wir haben ihn gesehen! Wir haben Jesus gesehen!

Hätte sich die Nachricht von der Geburt Jesu auch so verbreitet, wenn es schon vor 2023 Jahren Facebook, Instagram, WhatsApp und X gegeben hätte? Hätte Gott, statt seine Engel zu schicken, einfach ein Bild gepostet und geschrieben, dass sein Sohn geboren ist, was wäre da passiert?

Wie viele Likes hätte dieses Bild gehabt und wie viele Menschen hätte es dazu gebracht, nach Bethlehem aufzubrechen, wo dieser kleine Wurm, der die Welt so nachhaltig prägen und verändern sollte geboren worden ist.

Wie viele Menschen hätten gesagt, dass es sich um Fake News handelt?

Aber ganz ehrlich? Reicht es, dass ich einen Post setze, wenn ich etwas verändern will? Ich schreibe zwei oder drei Zeilen und denke: Wie gut bin ich!?!

Erreicht so ein Post die Menschen? – Ich weiß es nicht. Auch wenn ich selbst in den Sozialen Medien unterwegs bin. Ich habe eine Erfahrung gemacht, dass sich erst ändert, wenn ich etwas an mir selbst ändere, wenn ich meine christliche Haltung deutlich mache.

Social Media ist die Sehnsucht nach Bedeutung und ein wenig Prominenz. Sie ist die Sehnsucht, etwas bewegen zu können, vielleicht ganz einfach etwas bewegen zu können. Sie ist die Sehnsucht, etwas zu sein. Social Media ist die Sehnsucht gesehen zu werden, mit seinen Bedürfnissen, Verrücktheiten, seinem Protest aber auch seiner Ohnmacht gesehen zu werden. Aber eigentlich kommt es doch darauf an, von Gott gesehen zu werden. Und genau das hat er uns in der Heiligen Nacht erneut versprochen.

Gott hört uns zu. Er lädt uns ein, mit ihm zu sprechen, zu ihm zu beten, so wie die Hirten vor dem kleinen Jesus-Kind die Knie gebeugt haben. Er lädt uns ein, unser Herz bei ihm auszuschütten, unseren Fragen, unseren Sehnsüchten, unseren Klagen eine Adresse zu geben, einfach mit den Worten zu beginnen: Lieber Vater!

Gott hat uns nicht versprochen, alle Wünsche zu erfüllen, aber er hat uns Versprochen, dass sich unser Herz aus den Fesseln der Zwänge lösen kann.

Wir feiern heute Weihnachten, weil es ein paar Hirten gelungen ist, viral zu gehen. Weil ein paar Hirten einfach die Menschen persönlich angesprochen haben und ihnen erzählt haben, was sie gesehen, erlebt und gefühlt haben, was das mit ihnen gemacht hat. Auf diese Weisen haben sie die Menschen überzeugt. Wir feiern heute Weihnachten, weil vor zweitausend Jahren ganz viele Menschen angefangen haben, die Botschaft Jesu von einer Generation zur Nächsten weitergegeben haben, sie erzählt haben, sie für ihr Leben als relevant erlebt haben.

Doch was wissen wir selbst heute noch davon? Wir wissen vielleicht gar nicht mehr so viel, aber was geblieben ist, ist die Sehnsucht in uns. Darum lasst uns von unserer Sehnsucht erzählen.

Wir haben so viele Bilder in unseren Köpfen, von dieser Welt, von der Krippe, von Weihnachten, wie Weihnachten abzulaufen hat. Da muss ein Weihnachtsbaum her. Der Glühwein, die Geschenke, möglichst ein alte Familienkrippe. Man streitet sich darum, ob der Baum geschmückt wird oder nicht, ob es rote Kugeln oder Strohsterne sein sollen, ob mit oder ohne Lametta, ob Nordmann oder Fichte, ob man zu Hause bleibt oder zu den Schwiegereltern fährt, ob die einen Schwiegereltern am ersten Feiertag dran sind und die anderen am zweiten Feiertag. Weihnachten ist einfach Stress. Ich sage es Euch. Und das hat etwas mit den Bildern zu tun, die wir in unserem Kopf haben. Da sehen wir eine romantische Weihnachtskomödie und uns laufen mit einem Male die Tränen über die Wange, weil unsere Sehnsucht getriggert wurde. Wir sehnen uns nach einer heilen Welt, einer heilen und sicheren Welt, in der wir uns alle einander lieben. Kein Streit, kein Stress, sondern Frieden und Liebe, Peace an Love.

Und nun sitzt Ihr alle mit Eurer Sehnsucht bei mir im Gottesdienst.

Zweite Kerze:

Sehnsucht Nr. 2 – Die Sehnsucht nach  Frieden!

Wie war das doch gleich noch einmal mit dem „Friedefürst“ – Friede auf Erden… Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich sehne mich nach dem Frieden, den Gott uns durch Jesus versprochen hat.

Ich sehne mich danach, dass ich die Zeitung aufschlage und nicht mehr lesen muss, was nicht gelingt, sondern lesen kann, was gelingt. Ich sehne mich nach guten Nachrichten. Ich sehne mich danach, zu lesen, dass Frieden in der Welt ist.

Ich weiß, das klingt naiv, aber am Heiligen Abend darf man sich das doch wünschen, oder? Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Ich habe Sehnsucht nach diesem Wohlgefallen. Wohlgefallen, ein wunderschönes Wort. Alles ist Wohl und alles ist Gefallen, weil es Gott gefällt.

Ich weiß gar nicht wohin mit meiner Sehnsucht. Gibt es einen Ort, an den ich fliehen kann, wo ich mit meiner Sehnsucht Asyl finde? Wo kann dieser Ort sein?

Bethlehem war einmal der Ort, von dem diese Sehnsucht in die Welt hinausgegangen ist. Und heute, 2023 Jahre später herrscht im Heiligen Land zu Weihnachten Trauer und die Christinnen und Christen feiern nicht öffentlich Weihnachten. Bethlehem liegt 10 km von Jerusalem entfernt im palästinensischen Autonomiegebiet. Ob man heute zur und in die Geburtskirche kommt, ist nicht gewiss.

Heute Nacht wollen fünfzig Benediktinermönche und Studenten nach der Christmette von Jerusalem nach Bethlehem zu Fuß aufbrechen. Sie wissen nicht, ob sie bis zu Geburtskirche kommen werden. Aber sie lassen sich von ihrer Sehnsucht leiten. Wie haben sich die Zeiten geändert, seitdem der Engel die Hirten auf dem Felde rief und die himmlischen Heerscharen Gott lobten und sprachen:

Ehre sei Gott in der Höhe
Und Friede auf Erden
Bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Lukas 2,14

Dritte Kerze:

Sehnsucht Nr. 3 – Versöhnung

Ich habe Sehnsucht nach einer heilen Welt. Wenn ich am Heiligen Abend in die Krippe schaue, erinnere ich mich daran, dass uns Gott, weil er uns so liebt, seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden geschickt hat. – Soll jetzt keiner sagen, dass er keinen Mist gebaut hat. Gott hat uns in der Heiligen Nacht die Versöhnung angeboten. Was für ein wunderbares Wort: „Versöhnung“. Würde ich es gendern, könnte ich auch „Vertöchterung“ sagen. In diesem Fall kann ich das Wort Versöhnung noch einmal vollkommen neu hören, nämlich, als das, was es ist. Gott macht auf diese Weise deutlich, dass wir alle seine Söhne und Töchter sind, seine Kinder.

Gott macht damit deutlich, dass er unser aller Vater ist, der uns liebt wie ein Vater, der uns tröstet wie ein Vater, der uns beisteht wie ein Vater, der uns vergibt wie ein Vater. Ich kann mit meinen Sehnsüchten zu ihm gehen wie zu meiner Mutter oder meinem Vater und er hört mir zu.

All das spiegelt sich in der Heiligen Nacht wider, in der unsere Sehnsucht nach Heil, nach heiler Familie und einer heilen Welt zusammenkommen. Und es macht deutlich, dass damit auch gegenseitiges Einsehen und Verzeihen nötig werden. Weihnachten ist in der Tat ein Familienfest, ein Fest bei dem wir spüren können, wie die Liebe Gottes, uns verändert. Wir dürfen die verändernde und befreiende Liebe des Vaters zu uns, seinen Kindern spüren, erleben und feiern und auch unsere Liebe weiterschenken.

Ich lese den Predigttext aus dem Brief des Paulus an die Galater:

4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen.
6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.
Galater 4,4-7

Die vierte Kerze:

Sehnsucht Nr. 4 – Die Sehnsucht nach Orientierung

Wer dem Stern folgt, der folgt Jesus. Jesus nordet uns ein und wenn wir uns darauf einlassen, dann können wir nicht mehr den Weg weitergehen, den wir jetzt gerade in unserer Welt gehen. Wir sind keine Knechte mehr, die auf Befehle hören, sondern wir sind Kinder. Wir sind Kinder Gottes und dürfen von Gott lernen, wie man richtig lebt.  Jesus ist das Licht in der Dunkelheit unserer Welt.

Ein Knecht tut das, was man ihm sagt. Ein Kind aber lebt aus seiner Neugier und Kreativität heraus, es erkundet die Welt und findet Wege, die andere vielleicht nicht finden.

Wir wähnen uns mündig, doch wir haben unseren Willen an die Verhältnisse abgegeben, statt uns an Jesus zu orientieren.

Gott will, dass wir mündig sind. Und Mündigkeit ist Freiheit und Freiheit ist ein Wagnis. Die eigene Unmündigkeit zu überwinden, kostet viel Kraft, Mühe und vor allem Mut, den Mut des Aufbegehrens.

Aufbegehren ist ein Begehren und ein Begehren ist eine Sehnsucht. Wie weit wird Euch die Sehnsucht aus der Heiligen Nacht tragen. Bis Neujahr kann sich das schon wieder verflüchtigt haben, so wie sich am 2. Januar schon die guten Vorhaben meist erledigt haben, weil wir spüren, wie viel Kraft es kostet, nicht zwischen links und rechts zerrieben zu werden.

Bewahrt Euch die Sehnsucht der Heiligen Nacht, denn diese Sehnsucht lässt Euch für das Gute, die Liebe, den Frieden brennen. Ihr habt es von Paulus gehört: Ihr seid frei!

Lasst in unseren dunklen Zeiten in Euch das Licht der Heiligen Nacht brennen, denn Menschen, die von der Hoffnung erfüllt leben, werden und sind ein Segen für die Welt. Wir sind Erben durch Gott, lasst uns mit diesem Erbe gut und verantwortungsvoll umgehen.

Dieses Weihnachten macht uns deutlich, wie sehr wir den Glauben brauchen. Er ist das Einzige, was uns über Gräben hinweg mit anderen verbinden kann. Dieses kleine, nackte Baby, konfrontiert uns mit unserer eigenen Verletzlichkeit. Dieses kleine Baby sagt uns Erwachsenen und Kindern, worauf es ankommt. Dieses kleine Baby, löst in Euch, in uns, so viel Sehnsucht aus, dass ihr auch dieses Jahr wieder zum Weihnachtsgottesgottesdienst aufgebrochen seid. Damit habt Ihr den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Nun müsst ihr nur noch die nächsten Schritte gehen…

Amen.

Pfarrer Martin Dubberke, Predigt über Galater 4,4-7, Perikopenreihe VI in der Christvesper in der Johanneskirche zu Partenkirchen, 24. Dezember 2023

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Mehr Texte von Pfr. Martin Dub

ANgeDACHT - Ich kann nicht klagen

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Der Klassiker: Zwei Menschen begegnen einander. Fragt der eine den anderen: „Na, wie geht es Dir?“ Und der andere antwortet: „Ach, ich kann nicht klagen.“

Schon allein das „Ach“ ist doch verräterisch. Wer nicht klagen kann beginnt seinen Satz nicht mit einem „Ach!“ Und wenn er dann noch sagt, dass er nicht klagen kann, dann ist doch damit auch alles Nachfragen sinnlos, oder?

KALENDERWOCHE 40 – EIN KLEINER WOCHENRÜCKBLICK

Rund um die Johanneskirche
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FEUERLÖSCHEN & REANIMATION

Am Montag ging es für uns Pfarrer nach Herzogsägmühle. Die Dekanatskonferenz stand mal wieder im Kalender. Alle vier Wochen kommen die Pfarrerinnen und Pfarrer, die Diakoninnen und Diakone zur Dekanatskonferenz zusammen. Da gibt es immer einen inhaltlichen Teil und einen sogenannten Geschäftsteil. Dieses Mal hatte die Notfallseelsorge den inhaltlichen Teil vorbereitet. Auf dem Programm standen Feuerlöschen und Reanimation. Also, eigentlich alles, was wir Pfarrerinnen und Pfarrer tagtäglich machen müssen.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 9 - Die Abendmahlstücher - leider viel zu wenig im Blick

Die Abendmahlstücher
Bildrechte Martin Dubberke

Im Rahmen der Paramentik spielen auch die Abendmahlstücher eine wichtige Rolle. Sie werden von der Gemeinde in der Regel aber nicht als Teil der Paramentik wahrgenommen. Wer in einen evangelischen Abendmahlsgottesdienst kommt, kann immer sofort erkennen, dass es sich um einen solchen handelt, weil das Abendmahlsgeschirr, Kelch und Patene vorbereitet auf dem Altar auf einem Tuch stehen und von Tüchern verdeckt sind. Es gibt insgesamt vier Abendmahlstücher: Das Corporale, das Purificatorium, die Palla und das Velum.

Kalenderwoche 39 - Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
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Große Gefühle

Am Sonntag hat unser Regionalbischof Thomas Prieto Peral unsere frühere Vikarin Regina Ober als Pfarrerin unserer Kirche in der Johanneskirche ordiniert. Und von Frau Dr. Gabriele Hoerschelmann, der Direktorin von Mission eine Welt, wurde sie nach Nicaragua ausgesandt, wo Sie nun in den kommenden drei Jahren leben und arbeiten wird. Regina hielt eine leidenschaftliche und beeindruckende Predigt, die spürbar die Herzen der Gottesdienstgemeinde erreichte. Im Anschluss gab es für Regina einen Empfang im Gemeindehaus mit vielen Umarmungen, Reden und Tränen.

KIRCHENAUSTATTUNG: Folge 8 - Die Altardecke - Mehr als nur ein Tischtuch

Die Altardecke
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Auf unserem Altar in der Johanneskirche liegt mittlerweile immer wieder eine Altardecke. Das ist eine gute alte kirchliche Tradition. Es ist der Tisch des Herrn und der Tisch des Herrn ist eben gut gedeckt. Das machen wir doch zu Hause auch, wenn wir Besuch bekommen. Wir legen unsere schönste Decke auf den Tisch und dekorieren ihn. Wir stellen unser bestes Geschirr auf den Tisch. Und genauso machen wir es mit dem Altar. Wir stellen schöne Blumen auf ihn, Kerzen, das Kreuz, die Heilige Schrift, eine schöne Altardecke, weil wir uns über die Gegenwart Gottes in unseren Gottesdiensten freuen.

Kalenderwoche 38 - Kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
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IMMOBILIEN

Was für eine verrückte Woche haben wir hinter uns? Am Montag hatte ich noch ein langes Gespräch mit einem der Investoren für das Projekt in Garmisch. Aktuell sieht es leider nicht sehr gut aus. Auf dem Grundstück liegen Dienstbarkeiten unter anderem auch aus den Dreißiger Jahren und es gibt drei Anrainer, die darauf nicht verzichten wollen, auch wenn deren Grundstücke mittlerweile öffentlich erschlossen sind. Damit können wir das Grundstück aktuell nicht in der geplanten Weise verwerten, sondern müssen eine neue Lösung finden.

KW 37 - Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
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Saisonende

Eine dichte Woche ist nun zu Ende gegangen. Am Montag ging mit dem Abschlussgespräch mit unserem Kurprediger Manfred Meyer die Kurseelsorge-Saison 2024 zu Ende. Manfred Meyer ist einfach ein Schatz, ein Mann mit wunderbarem Humor und eigentlich ganz jung trotz seiner demnächst 84 Jahre. Aber heuer war er zum letzten Mal als Kurprediger bei uns. In Zukunft will er mit seine lieben Frau als Kurgast kommen.

Schule der Sorglosigkeit

Schule der Sorglosigkeit
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, niemand soll und will sagen, wir hätten keinen Grund zur Sorge. Die Wahlen vor einer Woche haben deutlich gemacht, auf welchen Abgrund wir in unserem Lande zulaufen, ja geradezu wie in Panik versetzt losrennen. Und dann plakatiere ich in dieser Woche auch noch diesen Gottesdienst als „Schule der Sorglosigkeit“.

Kalenderwoche 36 – Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke

Kultur

Die letzte Woche der Sommerferien startet mit Kultur und Presse. In der Galerie unsere Gemeindehauses. Eveline und Manfred Eberle hängen die neue Ausstellung in der Galerie des Gemeindehauses. Wir präsentieren dieses Mal Werke einer ukrainischen Künstlerin, die bei uns in Garmisch-Partenkirchen ein neues Zuhause gefunden hat. Unter der programmatischen Überschrift „Alles Menschen“ zeigt Larysa Shadronova beeindruckende Portraits. Natürlich ist auch wieder Meggy Schäfer mit ihrer Kamera dabei und macht von uns allen Fotos für das Tagblatt.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 6 - Das Collarhemd - eine protestantische Erfindung

Das Collarhemd - eine protestantische Erfindung
Bildrechte Johannes Dubberke

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich mal vor vielen Jahren in Berlin-Spandau auf dem Bahnhof stand. Ich war auf dem Weg nach Havelberg, wo ich einen Gottesdienst hatte. Die ganze Zeit ging vor mir ein Mann auf und ab und schließlich sprach er mich an: „Sind hier bei uns im Dekanat neu? Ich habe Sie bei uns noch nie gesehen.“ Der Mann hielt mich für einen katholischen Pfarrer, weil ich ein Collarhemd trug. Als ich ihm sagte, dass ich nicht der Neue im Dekanat sei, antwortete er: „Dann sind Sie sicherlich Lutheraner.

Kirchenwahl 2024

Kirchenwahl 2024
Bildrechte gapa-evangelisch.de

Im Oktober geht nach sechs Jahren die Legislatur des aktuellen Kirchenvorstands zu Ende. Nachdem in der Legislatur 2012 bis 2018 die Fusion der beiden evangelischen Gemeinden Partenkirchen und Garmisch-Grainau zur neuen Evangelischen-Lutherischen Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen auf den Weg gebracht, beschlossen und vollzogen wurde, wurde in der zurückliegenden Legislatur das Gemeindehaus Partenkirchen energetisch saniert und ist nun zentraler Mittelpunkt unseres Gemeindelebens und sehr beliebt bei Vereinen und Institutionen unserer Region.

Auf in die Zukunft

Werdenfels Wappen - Kirchenfenster in der Johanneskirche
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Die Entwicklung unserer Mitgliederzahlen

Der Blick in die Mitgliederzahlen unserer Gemeinde zeigt, dass es immer weiter nach unten geht. Wir sind nun im Juli bei 4002 Mitgliedern angekommen. Der Trend ist eindeutig und deckt sich mit der Entwicklung in unserer Landeskirche und auch der Kirche in Deutschland. Unsere Gesellschaft befindet sich mitten in einem Wandel, der die Relevanz von Glaube und Kirche nicht mehr für das eigene Leben und die Zukunft in Frieden und Freiheit erkennt. Aber auch unser Ort befindet sich in einem Wandel. So haben wir z.B.

ANgeDACHT - Dringlicher denn je

Gedanken zum Monatswort für den September 2024
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Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?
Jeremia 23,23

Ich schreibe meine Gedanken zum Monatswort am 2. September, also einen Tag nach dem 85. Jahrestag des von Deutschland entbrannten Zweiten Weltkriegs und einen Tag nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen. Der Abschnitt, dem das Monatswort entnommen ist, wird in der Lutherübersetzung mit den Worten überschrieben: „Über die falschen Propheten.“ Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Und gleich unter dieser Überschrift geht es so weiter:

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 5 - Das Barett - praktisch - aus der Mode

Das Barett - praktisch - aus der Mode
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Das Barett ist aus der Mode gekommen, zumindest im Pfarrberuf. Beim Militär oder der Polizei ist das Barett nach wie vor aktiver Teil der Uniform. Und eigentlich ist das Barett auch Teil der pfarramtlichen Dienstkleidung, also des Talars, der ja als Dienstkleidung durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eingeführt wurde. Ich kenne heute kaum noch Kollegen oder gar Kolleginnen, die ein Barett besitzen oder tragen. Ich habe meines damals von meinem Konfirmationspfarrer geerbt.

Ihr sollt heilig sein

Ihr sollt heilig sein
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, Gottes Wunsch ist, dass wir heilig sind. Aber was ist das? Ich sehe niemanden hier unter uns, über dessen Kopf ein Heiligenschein leuchtet. Wir sind doch eigentlich alle irgendwie kleinere oder auch größere Sünder.

Kalenderwoche 34 - Ein kurzer Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke

Sonntag

Die Woche beginnt mit dem Sonntag. Und irgendwie muss an diesem Sonntag der Heilige Geist in besonderer Weise unterwegs gewesen sein. Egal mit welcher Kollegin oder welchem Kollegen – aus welcher Gemeinde auch immer - ich mich in diesen Tagen ausgetauscht habe, jeder berichtete über sein ganz persönliches Heilig-Geist-Erlebnis in seinem Gottesdienst. Wenn das in so geballter Weise geschieht, macht mir das Mut für das, was vor uns liegt.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 4 – Die Stola – Das Joch Christi

Die Stola - Das Joch Chrisi
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Bis ich vor fünf Jahren nach Garmisch-Partenkirchen gekommen bin, hatte ich nicht ein einziges Mal eine Stola über dem Talar getragen. Und ich weiß noch, wie ich in einem Gottesdienst in der Johanneskirche meiner Frau zuraunte, dass ich niemals auf die Idee käme, eine Stola zu tragen. Heute käme ich mir ohne Stola nackt vor und manchmal halte ich Gottesdienste auch nur mit einer Stola über den Schultern.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 3 – Das Beffchen – Eine Frage des Bekenntnisses

Das Beffchen
Bildrechte Martin Dubberke

In meinem Amtszimmer hängt ein Bilderrahmen mit einem Beffchen, also den beiden weißen Stoffstreifen, die man am Talar trägt. Es ist mein erstes – obwohl: mein allerstes Beffchen hatte mir meine Mutter genäht. Also, dieses „erste“ Beffchen hängt bei mir im Rahmen, weil ich es nicht mehr trage. Als ich es mit meinem Talar gekauft habe, war ich nämlich noch ein unierter Vikar und heute als ordinierter Pfarrer bin ich Lutheraner. Aber was hat das eigentlich mit dem Beffchen zu tun? Am Beffchen kann ich erkennen, welches Bekenntnis die Trägerin oder der Träger hat. Ist es z.B.

Kalenderwoche 33 - Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke

Montag

Am Wochenende ist Traudl Dörfler, die Wirtin der Aulealm mit 90 Jahren gestorben. Kommende Woche werden wir sie mit christlichem Geleit zu Grabe tragen. Lebensende und Lebensbeginn haben sich an diesem Montag die Hand gegeben. Zwei Taufgespräche, ein Seelsorgegespräch und dann noch eine außerordentliche Sitzung des Finanzausschusses. Dazwischen dann wie immer eine Menge Bürokram. Ach, und nicht zu vergessen: Am Montag traf unser neuer Kurkantor Volker Siefert ein, der aktuell eines unserer Pilgerzimmer bewohnt.

ANgeDACHT - Mehr als nur Verbinden

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Psalm 147,3

Na, wer erinnert sich noch an seinen ersten Liebeskummer? Das war doch ein großes Drama. Wir wollten weder leben noch sterben. Unser Herz war gebrochen. Ein furchtbar schönes Gefühl. Wir erlebten mit einem Male, was Liebe wirklich mit einem anstellen kann. Und wenn dann jemand kam und uns tröstete, also mit Zuneigung unsere Seelen- und Herzenswunden verband, dann waren wir doch schon fast wieder mutig genug, uns erneut zu verlieben.

Kalenderwoche 32 - Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke

Abschied

Am Dienstag haben wir mit einem Trauergottesdienst in der Christuskirche Abschied von Herrn Dr. Zimmermann genommen. Karl Gerhard Zimmermann war über viele Jahre im Kirchenvorstand der Gemeinde Garmisch-Grainau. Hier nahm er auch die Aufgabe des Vertrauensmanns wahr. Zusammen mit seiner Frau war er später über zehn Jahre lang bei der Garmisch-Partenkirchner Tafel aktiv. Wir wollen ihn und seine Familie in unsere Fürbitten aufnehmen.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 1 - Alles aus Stoff

Alles aus Stoff - Kirchentextilien
Bildrechte Martin Dubberke

In unseren Kirchen gibt es Altäre, Orgeln, Ambos, Kanzeln, Kreuze und vieles andere mehr. Aber welche Bedeutung haben sie? Wozu sind sie gut? Warum liegt z.B. auf einem Altar eine Altardecke und stehen Kerzen und Blumen auf ihm? In unserer neuen Serie wollen wir dem auf den Grund gehen. Dabei greifen wir unter anderem auch auf ein kleines Buch unserer Landeskirche für Mesnerinnen und Mesner zurück, das den Titel „Gib acht!“ trägt.

Kalenderwoche 28 - Der kleine Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke
Montag

Eigentlich stand am Montag die Dekanatsausflugskonferenz aller Pfarrerinnen, Pfarrer, Diakoninnen und Diakone im Dekanat auf dem Programm. Eigentlich war es ein spannendes Thema. Wir wären zu Gast bei der Militärseelsorge in Mittenwald gewesen. Da aber so vieles auf meinem Schreibtisch lag wie z.B. Einsatzplanung Urlauberseelsorge, nachdem eine Seelsorgerin ausgefallen ist oder der Gemeindebrief noch weiter vorangebracht werden musste und vieles andere mehr.

ANgeDACHT - Mündige Christenmenschen

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Vor ein paar Tagen habe ich mich mit einem Mann bei mir im Amtszimmer getroffen, der mir einen entrüsteten Brief geschrieben hatte, dass er jetzt aus der Kirche austreten werde, weil er sich nicht vom Bischof vorschreiben lassen wolle, was er nicht wählen soll. Ich muss jetzt nicht vertiefen, um welche Partei es sich wohl dabei gehandelt haben könnte. Und natürlich kamen die ganzen Punkte zur Sprache, die dafür sorgen, dass sich so viele Menschen den Blauen anschließen.

Kalenderwoche 27 - Der Kleine Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke
Rasanter Wochenstart

Was für eine Woche? Am Montag stand für unsere Pfarramtssekretärinnen Caroline Höck und Barbara Emmerich noch einmal eine Fortbildung auf dem Programm. Dieses Mal per Video. Im Mittelpunkt stand das Thema Datenschutz.  So saßen die beiden im Pfarramt und der Referent, bei dem ich auch schon Datenschutz gemacht habe, trug in der ihm eigenen leidenschaftlichen Geschwindigkeit sein Thema vor. Nebenbei gesagt: Am Montag war für die beiden Kolleginnen ein besonderer Tag: Sie haben beide ihre Probezeit bestanden. Herzlichen Glückwunsch.

Kalenderwoche 26 - Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke
Schmierereien

Die neue Woche begann nach Redaktionsschluss am Samstag, als unser Mesner Jan Kuper in der Johanneskirche im Altarraum und auch teilweise im Kirchenschiff an den Wänden Schmierereien mit wirren Worten, die keinen Zusammenhang ergaben, entdeckt hat. Am Sonntag kam dann die Polizei und wir nahmen meine Anzeige auf, nachdem die Polizei die Schäden dokumentiert hatte. Was nun folgte, waren neben einer eingeschränkten Öffnung der Johanneskirche nun die ganzen Verwaltungsmaßnahmen.

Kalenderwoche 25 - Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke
Vorschau

Die Woche begann mit einem Termin mit unserer Prädikantin Elisabeth Thewes. Wer Elisabeth kennt, weiß, dass sie inzwischen berufsbegleitend Theologie studiert. Im Rahmen ihres Studiums muss sie auch ein religionspädagogisches Projekt auf den Weg bringen. Und das macht sie natürlich bei uns in der Gemeinde. Ort dieses Projekts wird die Christuskirche in Garmisch sein. Im Mittelpunkt steht das Thema Stiftshütte. Mehr wird aber heute noch nicht verraten.

ANgeDACHT - Vertraut

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Unser Leben besteht aus Veränderungen. Ob es einem nun gefällt oder nicht. Früher habe ich immer über meine Eltern oder Großeltern geschmunzelt, wenn sie gesagt haben, dass früher alles besser gewesen ist. Ich habe dann gerne gesagt: „Es war anders.“ Und heute? Heute mit sechzig Jahren bin ich selbst in einem Alter, in dem ich zurückblicke und zuweilen der Versuchung erliege und sage, das oder das ist früher wirklich besser gewesen.

ANgeDACHT - Die Kraft des Heiligen Geistes

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Himmelfahrt bedeutet Abschied zu nehmen. Der auferstandene Jesus Christus hat noch vierzig Tage lang seine Jünger begleitet, hat ihnen vom Reich Gottes erzählt und sie in besonderer Weise auf die Zeit vorbereitet, in der er nicht mehr unter ihnen sein wird. Das hat im Grunde genommen auch etwas mit einem guten väterlichen Handeln zu tun. Irgendwann werden Kinder flügge und leben ihr eigenes Leben, weil sie erwachsen geworden sind. Doch auf dem Weg dorthin werden sie von uns Eltern und damit auch den Vätern begleitet.

 

Suche zwei Wohnungen zur Vermeidung von Obdachlosigkeit

Wohnungssuche
Bildrechte Martin Dubberke

Ich weiß nicht, ob es klappt, aber es ist auf alle Fälle einen Versuch wert, auf diesem Weg Aufmerksamkeit für ein drängendes Problem zu schaffen. Ich suche für zwei Mitglieder meiner Gemeinde eine bezahlbare Wohnung.

Beide haben fast 50 Jahre in ihren Wohnungen gewohnt und sind nun akut von Wohnungslosigkeit bedroht. Jeder von uns kennt das berühmte Sprichwort von dem alten Baum, den man nicht mehr verpflanzt.

O Haupt voll Blut und Wunden

O Haupt voll Blut und Wunden
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, verraten, gemobbt und im Sterben noch geschäht. So hängt Jesus über uns am Kreuz und blickt von da oben auf uns Sünderinnen und Sünder hier unten. Seine Hände und Füße sind genagelt, können nicht mehr gehen, nicht mehr handeln, keine Hand auflegen. Nackt und bloß ist er auf seine menschliche Existenz reduziert.

Alles Liebe - oder was? - Ein dialogischer Gottesdienst zum Valentinstag am Aschermittwoch

Alles Liebe
Bildrechte Martin Dubberke - erstellt mit Canva

Was geschieht, wenn Valentinstag und Aschermittwoch auf einen Tag fallen? Man feiert Gottesdienst. In diesem Fall haben Pfarrerin Uli Wilhelm und Pfarrer Martin Dubberke miteinander in einem dialogischen Gottesdienst in der Johanneskirche zu Partenkirchen versucht, beides unter einen Hut zu bekommen. Während Uli Wilhelm sich in ihrer Predigt dem Valentinstag gewidmet hat, hat sich Martin Dubberke in seiner Predigt dem Aschermittwoch gewidmet.

Wir wollen uns gerne wagen

Johanneskirche - Kirchenschiff
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, wir gehen als Kirchengemeinde und als Kirche keinen einfachen Zeiten entgegen. Der liebe Gott möchte, dass wir uns auf den Weg machen. Nicht auf den Weg raus aus der Kirche, sondern auf den Weg in die Welt, um den Menschen das Evangelium nahe zu bringen, sie das Evangelium zu lehren und vor allem, sie zu lehren, das zu halten, was Jesus uns befohlen hat.  Wir haben es ja gerade erst als Lesung des Evangeliums gehört:

Gerüchteküche

Heilandkirche Oberau
Bildrechte Martin Dubberke

In letzter Zeit gibt es an zwei Orten unserer Gemeinde interessante Gerüchte. So erzählt man sich z.B., dass aus unserer Friedenskirche in Burgrain eine Moschee werden soll. Als mir dieser Tage von diesem Gerücht berichtet wurde, habe ich mir die Frage gestellt, wer so ein Gerücht in die Welt setzt und vor allem warum? Was wird mit einem solchen Gerücht bezweckt? Ich kann an dieser Stelle versichern, dass aus der Friedenskirche in Burgrain keine Moschee werden wird.

ANgeDACHT - Ein für alle Mal

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Ich weiß nicht, wie es Euch so geht, wenn Ihr in diese Welt mit all dem Wahnsinn schaut, der sich da um uns herum ereignet. Mir geht’s irgendwie immer gleich: Ich habe da immer wieder ein Gefühl zwischen Ohnmacht und Verzweiflung. Ja, eigentlich sollte ich es doch als Christ mit der Hoffnung haben. Und ganz ehrlich, die habe ich auch, weil ich sonst vollends verzweifeln würde.

Die Sache mit der Sehnsucht

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Liebe Geschwister, was ist das eigentlich heute? Feiern wir jetzt Heiligabend oder den vierten Advent? Wer hat denn heute morgen noch die vierte Kerze angezündet?

Die vier Kerzen im Advent stehen für die Umkehr, die Neuausrichtung unseres Lebens. Wir erwarten die Geburt Jesu und nähern uns der Geburt, indem wir uns selbst auf den Weg machen. So, wie Ihr alle Euch heute auf den Weg hierher in unsere Johanneskirche gemacht habt. Ihr folgt dem gleichen Ruf, wie einst die Hirten auf dem Felde.

ANgeDACHT - Seid Täter des Wortes

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Es ist Wahlsonntag. Seit Wochen erleben wir Wahlkampf. Die Kandidaten reisen durchs ganze Land. Sie schauen uns von den Plakatwänden mit zur Tat entschlossenen Gesichtern an, die einem das Gefühl geben sollen: „Der Mann oder diese Frau ist entschluss- und handlungsfreudig und packt an. Das ist das, was wir brauchen.“

Sie alle wollen das Beste für uns und wollen dafür das Beste, was wir zu bieten haben: Unsere Stimme, unser Ja zu ihnen.