Damit wir leben können - Gedanken zum Monatsspruch April

Lichtkreuz und Luther
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Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. (Römer 14,9)Warum muss eigentlich immer erst jemand sterben, damit Menschen etwas verstehen? Diese Frage begleitet mich schon lange. Und manchmal denke ich, dass der Tod mehr über das Leben verrät als alles andere. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Sozialbestattung, die ich auf dem Garmischer Friedhof hatte. Der Mann vom Friedhof und ich standen allein am Grab. Die Verstorbene war mit 74 Jahren von uns gegangen. Keine Angehörigen, keine Familie, niemand, der sich ihrer am Grab erinnern wollte oder konnte.

Das war traurig. Nichts war von ihrem Leben erzählt worden oder übriggeblieben. Mir wird sie in Erinnerung bleiben, auch wenn ich nicht weiß, wie sie aussah. Sie bleibt mir in Erinnerung als eine einsam bestattete Frau und wahrscheinlich war sie auch ein einsamer Mensch. Für mich war es damals ein Trost, zu wissen, dass sie nun nicht mehr alleine sein würde. Christus ist eben der Herr über Tote und Lebende.

Wir leben jetzt gerade in der Karwoche. Da dürfen trotz Sonnenscheins auch ein paar dunkle Gedankenwolken aufziehen. Wie ist das denn so mit dem Leben? Lebe ich mein Leben richtig? Lasse ich mich wirklich von meinem Herrn Jesus Christus leiten?

Es ist die Frage nach dem Funktionieren oder Leben. Wir funktionieren heute gut nach Terminkalender, To-Do-Listen, und anderem mehr. Solche schnöden Dinge haben zuweilen mehr Macht über uns, als wir es eingestehen wollen.

Gerade gestern haben sich meine Söhne halb kaputtgelacht, als ich in der Abschlussrunde einer Videokonferenz war und wir versuchten, einen gemeinsamen Anschlusstermin zu finden.

„Nein, da kann ich nicht.“

„Wie schaut es dann mit 10:00 Uhr aus?“

„Nein, da habe ich schon was.“

„Und am 21? Da könnte ich mit Ausnahme von acht bis zehn den ganzen Tag.“

„Nein, da könnte ich nur zwischen neun und zehn.“

Und so ging es noch eine ganze Weile weiter, bis wir endlich zu viert einen gemeinsamen Termin fanden. Meine Söhne sagten schließlich, dass das besser als jedes Theaterstück gewesen sei.

Wenn wir nicht die Herren über unsere Kalender sind, was läuft dann in unserem Leben falsch? Wenn der Kalender Herr in unserem Leben ist, sollten wir uns mal die Frage stellen, wie es geschehen konnte, dass wir unser Leben mehr dem Kalender als Jesus Christus anvertraut haben.

Jesus Christus ist qualvoll an den Konventionen und Ängsten der Mächtigen und des Volkes, das „Kreuzige ihn!“ schrie, gestorben. Er ist aber nach drei Tagen wieder auferstanden, weil Gott diesem Volk demonstrieren wollte, dass man sich seinem Willen auf Dauer nicht entgegenstellen kann, dass er mächtiger als jeder Mensch ist, dass Jesus Christus eine Macht hat, der man sich weder im Leben noch im Tod entziehen kann.

Wenn ich das erkannt habe, werde ich wieder – um im Bilde zu bleiben – Herr über meinen Kalender und meine To-Do-Listen, weil sich dann meine Prioritäten im Leben verschieben und ich vom bloßen Funktionieren, den Weg ins Leben finde. Jesus Christus ist gestorben und auferstanden, damit wir leben können. Das ist Ostern.

Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zum Monatsspruch April 2023

Pfarrer Martin Dubberke
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Lasst uns heute mal über das Schöne nachzudenken. Wie passend und hilfreich ist uns dabei der Wochen-Psalm 25, weil wir ja in der Reminiscere-Woche sind und wir   uns ja auch mit dem Erinnern beschäftigen wollen.

Der Psalmbeter macht eine lange Aufzählung dessen, woran sich Gott erinnert oder erinnern möge:

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Pfr. Martin Dubberke
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„Nicht die Welt aus den Angeln zu heben, sondern am gegebenen Ort das im Blick auf die Wahrheit Notwendige zu tun, kann die Aufgabe sein.“

Dieses Zitat stammt aus Dietrich Bonhoeffers Ethik. Und ich finde, dass er uns mit so einem Satz erdet und zugleich auch deutlich macht, dass wir als Kirche oder auch als einzelne Christinnen und Christen nicht die Welt retten können und müssen, weil wir uns daran nämlich verheben würden, denn wir sind nicht Jesus Christus. Aber wir dürfen auch nicht vor den Missständen in aller Welt schweigen.

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Es gab viele Menschen, die es traurig fanden und finden, nicht in den Gottesdienst gehen zu können, die noch immer sagen, dass wir damals als Kirche eingeknickt seien, die uns das nachtragen und wohl noch lange nachtragen werden.

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Der morgendliche Blick in Losung und Lehrtext oder einfach mal selber die Seiten der Bibel über den Daumen gleiten lassen und sich überraschen zu lassen, wo man landet,  ist gewissermaßen mein morgendlicher geistlicher Espresso, den ich zusammen mit einem Espresso in der Hand genieße, noch bevor ich mit jemand anderem geredet oder an etwas anderes gedacht haben könnte. Und so nehme ich den ersten Schluck von meinem kleinen heißen Kaffee und bin neugierig, welchen Kick mir die Bibel für den Tag geben wird. Und dieses Mal landete mein Daumen auf diesen Versen:

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Und die vorletzte Strophe, die 14., löst bei mir geradezu Gänsehaut aus, weil Paul Gerhardt es genau auf den Punkt bringt, was die Menschheit braucht: 

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Mitgemacht haben:

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Pfr. Martin Dubberke
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„Hosanna,
Hey Sanna Sanna Sanna Hosanna
Hey Sanna Hosanna“

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Pfr. Martin Dubberke
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Liebe Geschwister,

in dieser Woche haben mich in besonderer Weise Losung und Lehrtext vom Freitag bewegt:

Der HERR deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes. (Psalm 27,5)

Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. (2. Korinther 12,10)