ANgeDACHT - Eine Brücke über das Höllental

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Der eine oder die andere wird vielleicht in der Zeitung gesehen haben, dass ich zusammen mit Josef Konitzer die neue Brücker über das Höllental am vergangenen Samstag gesegnet habe. Natürlich habe ich mir da ein paar Gedanken vorher darüber gemacht. Sprich: Ich habe mich mal in der Bibel auf die Suche nach Brücken und Stegen gemacht. Und soll ich was verraten? An keiner einzigen Stelle der Bibel kommt das Wort Brücke oder Steg vor. Und dennoch habe ich am Samstag etwas gesegnet, das es in der Bibel gar nicht gibt: Eine Brücke, die neue Höllentalbrücke, also eine Brücke, die über das Höllental führt.

Diese Brücke überbrückt gewissermaßen die Hölle. Oooops. Das ist für mich als evangelischer Pfarrer die nächste Herausforderung, glauben wir doch nicht so recht an die Hölle. Allein aus Glaube, allein aus Gnade werden wir gerettet. Das ist unser standhaftes Motto.

Also, warum segne ich eine Brücke? Ganz einfach, weil diese Brücke über das Höllental nicht nur ein geniales Bauwerk ist, sondern auch weil sie ein wunderbares Bild unseres Glaubens ist.

Die Brücke steht für unseren Glauben, unser Vertrauen auf Gott, dass er unsere Füße nicht wanken lässt, dass er uns durch dunkle Täler wandeln lässt und sein Stecken und Stab uns trösten werden.

Die Brücke steht für unseren Glauben, der uns auch Gefahren überwinden lässt. Die Brücke steht für unser Gottvertrauen, dass er uns nicht in die Tiefe fallen lässt.

Die Brücke steht damit auch für den rechten Weg im Glauben, auf dem uns Gott führt, damit wir an das Ziel kommen, dass er uns allein aus Glauben, allein aus Gnade verheißen und eröffnet hat. Und so steht das Höllental für die beeindruckende Gefahr und das Verderben, das uns droht, wenn wir diesen Weg verlassen.  Wer hier hineinstürzt, ist wohl kaum mehr zu retten.

Und so braucht es auch einen besonderen Mut zum Brückenbauen, weil Brücken wie unser Glaube an den dreieinigen Gott Gräben und Tiefen überwinden.

Gleichzeitig steht so eine Brücke wie die neue Höllentalbrücke auch dafür, dass wir an Orte gelangen können, die wir ohne die Kraft des Glaubens nie erreichen würden. Und zugleich eröffnet uns die Brücke über das Höllental Perspektiven, die wir nicht hätten, wenn wir nicht den Gang über diese Brücke wagen würden. Und so steht diese Brücke für unseren Glaubensmut, mit dem wir den ersten Gang über diese Brücke wagen.

Diese Brücke ist der kürzeste Weg auf die andere Seite, so wie unser Glaube der kürzeste Weg zu unserem Nächsten ist. Eine Brücke verbindet Menschen miteinander, so wie auch unser Glaube Menschen verbindet.

Und nicht zuletzt: So wie mich diese starke und stabile Brücke sicher auf die andere Seite gelangen lässt, so trägt uns ein starker Glaube auch durch das aufregende und spannende Leben, dass Gott uns geschenkt hat.

Herzlichst

Ihr/Euer

Pfr. Martin Dubberke

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Wochenspruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5,17)
Wochenpsalm: Ps 66,1–9
Eingangspsalm: Ps 66,1–9
AT-Lesung: 1. Mose 1,1–4a(4b–25)26–28(29–30)31a(31b); 2,1–4a
Epistel: Apg 17,22–34
Predigttext: 2. Kor 4,14–18
Evangelium: Joh 15,1–8
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oder
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