Fürchtet euch nicht!

Christvesper 2022
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister,

fürchtet Euch nicht!
Das ist die Botschaft, die die Engel den Hirten auf dem Feld sagen.

Fürchtet euch nicht!
Das ist die Botschaft, die wir als Christinnen und Christen seit 2022 Jahren für Euch, für Eure Familien, für unsere Welt haben.

Fürchtet Euch nicht!
Das ist die Botschaft dieses Tages, dieser Nacht. Und es ist eine Botschaft, die diejenigen das Fürchten lehrt, die um ihre Macht bangen, denn mit Jesus Christus ist der König dieser Welt geboren worden, der alle menschliche Macht hinterfragt und in Frage stellt.

Fürchtet Euch nicht!
Denn Frieden ist die Botschaft, die von dieser Nacht in die Welt hinausgehen wird, so dass es in dieser Nacht alle Welt zur Krippe unseres Herrn Jesus Christus zieht, um Zeuginnen und Zeugen dieses Friedens, der möglich ist, zu werden. Ein Frieden, der in der Heiligen Familie ihren Anfang nimmt.

Maria

Die Heilige Familie in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Und der Frieden beginnt mit Maria, der Mutter Gottes, die ich hier in meiner Hand halte. Eine ganz kleine Figur. Sie kniet und hält Ihr Hände wie zum Segen über Jesus und eigentlich über die ganze Familie. Ja, so sind wir Mütter. Wir schützen wie Löwinnen unsere Kinder, weil nur wir wissen, unter welchem körperlichen Einsatz wir sie ausgetragen und geboren haben.

Tja, was denkt wohl Maria da in der Krippe?

Vielleicht? – „Gott, ich bin Dir dankbar, dass wir noch eine Unterkunft gefunden haben. Das ist zwar keine wirkliche Herberge, aber wir haben ein Dach überm Kopf und es ist warm in der Nacht. Viel länger hätten wir auch gar nicht unterwegs sein dürfen. Was bin ich froh, dass ich Josef nach der letzten Herberge, wo wieder kein Raum für uns war, noch einmal ins Gewissen geredet habe, es eine Tür weiter zu versuchen. Viel weiter hätte ich es auch nicht mehr geschafft, so heftig waren schon die Wehen.

Oh, Gott, es war so anstrengend, auf diesem Esel diese Reise anzutreten und ich bin Dir so dankbar, dass mit der Geburt alles gut gegangen ist. Schau ihn Dir an, wie Jesus in der Krippe strahlt. Und ich bin so überrascht gewesen, wie Josef mir bei der Geburt geholfen hat, obwohl er doch eigentlich gar nicht wusste, was zu tun war.

Dieses Kind ist wirklich ein Wunder. Schau es Dir an, lieber Gott. Es ist dein Sohn. Ach, und wenn ich mir meinen Josef anschaue, dann habe ich das Gefühl, als würde er durch deine Augen unseren Sohn anschauen. Und dann weiß ich, dass wir gemeinsam dieses Kind in deinem Sinne in diese Welt hinein begleiten werden. Wir schaffen das schon, mein lieber Josef. Mache Dir da mal keine Sorgen. Du hast mich und wir gemeinsam haben Gott. Was soll da schon schiefgehen?“

Das Christkind

Das Christkind in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Ich glaube, dass niemand erkennen kann, was ich hier in meiner Hand halte. So klein ist es, das Christkind in seiner Futterkrippe. Kaum zu sehen und doch da. Und ich glaube, genau darin liegt ein Teil des Geheimnisses.

Dieses Jesuskind, das die Welt retten soll, braucht auch mich. Ja, so verrückt es klingen mag, aber Jesus braucht jeden einzelnen von uns, weil seine Botschaft, so zart und empfindlich ist, wie ein kleines Baby. Ja, der Frieden, der von ihm in die Welt ausgehen soll, ist so verletzlich wie ein kleines Baby. Er mag behütet und gepflegt werden wir ein kleines Kind. Er soll gestärkt werden wir ein kleines Kind, das mit den Jahren immer größer und selbstbewusster wird und während der Pubertät auch ruhig unbequem sein darf.

Der Frieden braucht uns wie ein Kind die Eltern, die es beschützen. Genau daran erinnert mich diese kleine Krippenfigur.

Ein kleiner Hirte

Hirte in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Ich habe hier einen der Hirten. Und mein Hirt kniet. Wir knien uns heute ja immer nur hin, wenn uns etwas runtergefallen ist oder wir eine Ecke saubermachen wollen, wo der Wischmopp nicht so richtig angekommen ist.

Aber mein Hirte kniet nicht, weil ihm etwas runtergefallen ist. Er kniet vor Jesus, der für ihn der König der Welt ist.

Er kniet vor ihm, nicht weil er Angst vor Jesus hat, sondern, weil er staunt, dass von so einem kleinen Kind die Veränderung der ganzen Welt ausgehen soll.

Und dafür ist er mit den anderen Hirten gemeinsam durch die dunkle Nacht gegangen. Die Engel hatten ihnen ja gesagt, dass da in dieser Krippe der Heiland in Windeln gewickelt liegen würde.

Der „Heiland“ – was für ein komischer Name. Das klingt so altmodisch. Mein Vater hat mir das mal erklärt. Da steckt das Wort „Heil“ drin. Heil, wie gesund. Also,

  • der Heiler,
  • der Gesundmacher,
  • der, der alles wieder heil macht.

Und wenn ich mir die Nachrichten anschaue, dann ist unsere Welt schon ziemlich krank – eigentlich schwer krank.

Ich kann sehr gut verstehen, warum der Hirte vor Jesus kniet. Sein Wunsch nach einer heilen Welt muss richtig groß sein.

Fürchtet euch nicht!

Fürchtet Euch nicht. Siehe, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David.
Lukas 2,10b.11

Hirten auf dem Felde in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Das ist die eindeutige Ansage, dass uns nicht die Furcht beherrschen und lähmen möge, sondern die Freude über die Geburt Jesu, seine Botschaft des Heilwerdens und des Friedens uns in Bewegung setzen möge, wie einst die Hirten. Und Euch hat die Botschaft schon in Bewegung gesetzt, sonst wärt Ihr heute Abend nicht hier bei uns in dieser wunderschönen Kirche. Also, tragt wie einst die Hirten ihr Licht in der Dunkelheit trugen, diese Botschaft in die Welt hinaus, erzählt und lebt sie. Seid, werdet und bleibt ein Teil des Heilwerdens und des Friedens.

Amen.

Pfr. Martin Dubberke, Predigt in der Christvesper 2022 in der Johanneskirche zu Partenkirchen über Lukas 2, 1-20, Perikopenreihe V

 


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Tageslosung

Liturgischer Kalender

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Aktueller Feiertag:

14.04.2024 Misericordias Domini

Wochenspruch: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh 10,11a.27–28a)
Wochenpsalm: Ps 23
Predigttext: 1. Mose 16,1–16


Der nächste hohe kirchliche Feiertag:

09.05.2024 Christi Himmelfahrt

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Mehr Texte von Pfr. Martin Dubberke

Rhythmus des Lebens

Rhythmus der Zeit
Bildrechte Martin Dubberke

Seit wir Corona haben, leben wir anders. Sobald es warm wird, fallen die Inzidenzen, weil das Virus keine Wärme mag, und es drängt uns nach draußen. Egal ob Musik im Park oder einfach im Café sitzen, sich mit Freunden treffen oder Taufen und Hochzeiten feiern, und ja, es trauen sich dann auch wieder mehr Menschen in unsere Gottesdienste. Alle Welt plant in die warme Jahreszeit nach Ostern hinein. Und sobald es wieder kühler wird und die Nächte länger, steigen die Inzidenzen, gibt es Kontaktbeschränkungen.

Nachfolge

Schaf
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, es geht heute um unsere Existenz als Schafe und um die Nachfolge:

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie und sie folgen mir;
und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Johannes 10,11a.27-28b

Entsetzt euch nicht!

Osterfenster in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, Ostern ist ein Fest der Freude, eigentlich. Wir schwanken zwischen Freude und Trauer. Der Ruf „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Ist ein Ruf der Freude und der Erleichterung. Er ist doch nicht tot. Er lebt! Er ist mitten unter uns! Er hat uns doch nicht allein gelassen.

Und doch steht sein gewaltsamer Tod im Raum. Wir sehen auf das Kreuz und da hängt er noch immer. Er schaut von da oben auf uns herab und wir erheben unseren Blick zu ihm, können uns seinem Blick nicht entziehen.

Was hat Jesus alles von da oben aus gesehen?

Und das Volk stand da

Kreuzigung Jesu - Ausschnitt aus einem Kirchenfenster in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, Jesus Christus ist tot. Er ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben, in das Reich des Todes hinabgestiegen.

„Das war’s. Nun ist der ganze Spuk vorbei und wir können wieder weitermachen, wie bisher. Unser Plan ist aufgegangen. Aus der Ecke droht uns keine Gefahr mehr.“ So haben vielleicht die Hohenpriester gedacht.

Hosianna 2022

Palmbusche in der Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, in den vergangenen Tagen habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, was passieren würde, wenn Jesus z.B. in Kiew oder einer anderen ukrainischen Stadt, einem anderen Ort einziehen würde.

ANgeDACHT - Andauernd & kraftvoll beten

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Dieser Krieg zieht weite Kreise, wie ein Stein, der ins Wasser fällt. Wir erleben es an den Flüchtlingen, die nun unter uns leben. Wir erleben es, an den Tankstellen, aber wir erleben es auch im Supermarkt, wenn wir Mazola oder Sonnenblumenöl kaufen wollen. Die Menschen hamstern wieder. Ein Symptom. Doch dieses Mal weist dieses Symptom auf etwas hin, was nicht so lächerlich ist, wie das Hamstern von Toilettenpapier am Anfang der Pandemie, sondern auf eine drohende Hungerkatastrophe.

Predigt - Gib uns Frieden jeden Tag

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, ich selbst habe nie einen Krieg erlebt, habe nie die Ängste durchlitten, wenn Bomben vom Himmel fallen, habe nie die Angst gehabt, unter den Trümmern des Hauses, in dem ich wohne, begraben zu werden.

Ich habe nie das Kriegstrauma gehabt, wie es meine Eltern hatten und haben. Ich musste nie die Frage stellen: „Gott, warum habe ausgerechnet ich überlebt?“

ANgeDACHT - Mit brennender Sorge

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
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Mit brennender Sorge blicken wir in die Ukraine. Nie war seit 1939/45 ein Krieg so nah an unseren Grenzen. Nie gab es seit dem zweiten Weltkrieg einen Krieg mitten in Europa. Nie war die Gefahr eines Flächenbrandes so groß wie heute.

Einem Blitzkrieg gleich hat Putin ein freies Land mit einer demokratisch gewählten Regierung überfallen. Das ist ein Kriegsverbrechen.

ANgeDACHT - Die Sache mit dem Zorn

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
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Am Mittwoch haben wir uns wieder zum Monatsspruch getroffen — so wie jeden ersten Mittwoch im Monat. Um 12:00 Uhr kommen wir zu einer Art Mittagsgebet online zusammen und sprechen über den aktuellen Monatsspruch. Dieses Mal stand ein sehr spannender Vers aus dem Brief an die Epheser zur Diskussion:

Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Epheser 4, 26

ANgeDACHT - Achtsamkeit in der Hektik des Alltags

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Ich musste dieser Tage schmunzeln, als ich über ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer gestolpert bin: „Die Zehn Gebote enthalten kein Gebot zu arbeiten, aber ein Gebot, von der Arbeit zu ruhen. Das ist die Umkehrung von dem, was wir zu denken gewohnt sind.“

Selbstverständlich hielt ich beim ersten Teil sofort den Atem an -“kein Gebot zu arbeiten“ - das ist ja eine steile Angelegenheit!?!

Aber dann las ich ja sofort die Sache, mit dem Ruhen von der Arbeit und dem Umdenken.

ANgeDACHT - Weil nichts selbstverständlich ist

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Wir haben viele Gründe, Gott zu danken und es ist gut, dass er uns immer wieder mal daran erinnert, dass nichts weder selbstverständlich noch nur aus uns selbst heraus ist, sondern alles seinen Ursprung bei ihm hat.

Dank ist eine Haltung, eine Lebenseinstellung, die unser Leben verändert. Ich habe dieser Tage einen schönen Satz gelesen:

„Ein Mensch, der dankbar auf sein Dasein blickt, wird anders leben als einer, der ständig das Gefühl hat, zu kurz zu kommen.“

ANgeDACHT - Hier stehe ich, ich kann nicht anders

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
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Schon mal darauf geachtet, was da gerade alles im Wahlkampf passiert? - Da erzählen ganz viele Politikerinnen und Politiker den Menschen alles mögliche, damit sie am Ende des Tages gewählt werden. Sie schwindeln, weil sie dem Wahlvolk nicht wehtun wollen, da sie ja ihre Stimmen brauchen, um an die Macht zu kommen. Und wenn sie sich einig sind, lügen sie sogar dreist gemeinsam. So geschehen im sogenannten Triell auf RTL, als allen Kandidatin und Kandidaten die Frage gestellt wurde, ob die Rente mit Siebzig kommt.

ANgeDACHT - Vergiss nicht

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103, 2

Drei Stichworte fallen mir sofort ins Auge:

  • Lobe den Herrn
  • meine Seele
  • dir Gutes getan

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich in letzter Zeit immer wieder Menschen begegne und auch in manchen Gesprächen zuweilen diese Fassung höre:

„Klage dem Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Schlechtes getan hat.“

ANgeDACHT - Anfassen oder vertrauen?

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Wie halten Sie, wie haltet Ihr es eigentlich mit Götzen? Habt Ihr welche?

Es gibt ja auch noch das wunderbare Wort „ergötzen“ – Ich ergötze mich an Deinem Anblick oder einem köstlichen, erfrischenden Eis. Ergötzen, also jemandem Spaß, Vergnügen oder Freude bereiten oder selbst an etwas Vergnügen haben. Ich ergötze mich an der Treue und Liebe Gottes. Das ist doch etwas, wo man gleich spürt, dass da lustvolle, fröhliche Kraft dahintersteckt. Also, woran ergötzen wir uns so?

ANgeDACHT - HERR, neige mein Herz nicht zum Bösen!

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Dieser Tage bin ich über einen Vers des Propheten Daniel 9,7 gestolpert: Du, HERR, bist gerecht, wir aber müssen uns heute alle schämen.

Hier geht es um ein großes Schuld- und Sündenbekenntnis, die Scham für das eigene Fehlverhalten, sich nicht an die Spielregeln Gottes gehalten zu haben, die den Menschen, also uns, von den Propheten in regelmäßigem Nachhilfeunterricht samt Konsequenzen vorgebetet worden sind und werden.

Und sogleich kam mir mal wieder Psalm 141,4 in den Sinn:

ANGeDACHT - Mehr Gottvertrauen als Angst

Pfr. Martin Dubberke vor der Johanneskirche in Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Meine früheste Erinnerung an Angst, ist eine Folge von „Mit Schirm, Charme und Melone“. Ich weiß gar nicht mehr, wie alt ich damals gewesen bin. Das war so eine Folge, in der es so einen Robotermenschen gab, vor dem man nicht fliehen konnte. Mit seinem Stahlarm durchschlug er jedes Hindernis. Und so träumte ich dann auch von ihm. Ich erinnere mich noch, wie ich ihn im Traum kommen höre und vor ihm versuchte zu fliehen. Aber wohin ich auch floh, fand er mich.

Sollt ich meinem Gott nicht singen?

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, seit einem Jahr wandeln wir durch eine seltsame Zeit, ein dunkles Tal und fragen uns vielleicht so manches Mal: „Mein Gott, warum hast du uns verlassen?“

Seit einem Jahr ist unser Leben anders, anders als wir es uns je in unserem Leben gedacht hätten.  Es gibt niemanden unter uns, an dem all das keine Spuren hinterlassen hat, Spuren im Leben und Spuren auf der Seele.

Verlassenheit und Einsamkeit haben einen Namen bekommen und auch die Angst.

Video-Ostergruß aus Garmisch-Partenkirchen

Ostergruß 2021
Bildrechte Martin Dubberke

Vor einem Jahr, als wir in all unsren Kirchen zu Ostern die Glocken mut- und kraftvoll läuten ließen und danach Christ ist erstanden bei offenen Fenstern und Türen auf unseren Orgeln gespielt haben, haben wir alle gehofft, dass wir die Pandemie bis Ostern 2021 überwunden hätten. Doch auch in diesem Jahr hat uns die Pandemie noch nicht losgelassen und bestimmt unser Leben. Doch in diesem Jahr können wir wieder Gottesdienste feiern, wenn auch noch nicht singen. 

ANgeDACHT - Das Schöne

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Lasst uns heute mal über das Schöne nachzudenken. Wie passend und hilfreich ist uns dabei der Wochen-Psalm 25, weil wir ja in der Reminiscere-Woche sind und wir   uns ja auch mit dem Erinnern beschäftigen wollen.

Der Psalmbeter macht eine lange Aufzählung dessen, woran sich Gott erinnert oder erinnern möge:

ANgeDACHT - Das Notwendige

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

„Nicht die Welt aus den Angeln zu heben, sondern am gegebenen Ort das im Blick auf die Wahrheit Notwendige zu tun, kann die Aufgabe sein.“

Dieses Zitat stammt aus Dietrich Bonhoeffers Ethik. Und ich finde, dass er uns mit so einem Satz erdet und zugleich auch deutlich macht, dass wir als Kirche oder auch als einzelne Christinnen und Christen nicht die Welt retten können und müssen, weil wir uns daran nämlich verheben würden, denn wir sind nicht Jesus Christus. Aber wir dürfen auch nicht vor den Missständen in aller Welt schweigen.

Mehr als nur Blumen

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, heute vor 1552 Jahren hat Papst Gelasius – das bedeutet „der Heitere“ – den Gedenktag des Heiligen Valentinus für die ganze Kirche eingeführt. Gelasius war – nebenbei gesagt – der dritte Papst aus Afrika. Interessanterweise wurde der Gedenktag dann 1500 Jahre später aus dem Calendarium Romanum Generale gestrichen.

Begabt sein heißt geben

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, erinnert Ihr Euch noch an Heilig Abend als wir aufgrund der Ausgangssperre nicht die Christmette miteinander feiern konnten? Erinnert Ihr Euch noch daran, als sie uns im vergangenen Jahr verboten haben, Gottesdienste zu feiern? Als wir uns als Kirche aus guten Gründen darauf eingelassen haben, nicht zu widersprechen?

Es gab viele Menschen, die es traurig fanden und finden, nicht in den Gottesdienst gehen zu können, die noch immer sagen, dass wir damals als Kirche eingeknickt seien, die uns das nachtragen und wohl noch lange nachtragen werden.

ANgeDACHT - Im Glauben gehen wir unseren Weg, nicht im Schauen

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Der morgendliche Blick in Losung und Lehrtext oder einfach mal selber die Seiten der Bibel über den Daumen gleiten lassen und sich überraschen zu lassen, wo man landet,  ist gewissermaßen mein morgendlicher geistlicher Espresso, den ich zusammen mit einem Espresso in der Hand genieße, noch bevor ich mit jemand anderem geredet oder an etwas anderes gedacht haben könnte. Und so nehme ich den ersten Schluck von meinem kleinen heißen Kaffee und bin neugierig, welchen Kick mir die Bibel für den Tag geben wird. Und dieses Mal landete mein Daumen auf diesen Versen:

ANgeDACHT - Füll uns mit Deinem Geiste

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Mir geht in diesem Tagen immer wieder die Melodie zu dem Paul-Gerhardt-Lied „Nun lasst uns gehen und treten“ durch den Kopf. Er schrieb dieses Gedicht 1653 und wir können aus seinen Zeilen noch die Schrecken hören, die Paul Gerhardt dreißig Jahre seines Lebens begleitet und geprägt haben. Der Dreißigjährige Krieg war 1653 gerade mal ein halbes Jahrzehnt vorüber:

Und die vorletzte Strophe, die 14., löst bei mir geradezu Gänsehaut aus, weil Paul Gerhardt es genau auf den Punkt bringt, was die Menschheit braucht: 

Unser Gemeindeteam wünscht frohe Weihnachten - Eine Online-Andacht mws.admin
Das Gemeindeteam
Bildrechte Martin Dubberke

Für alle, die heuer zu Weihnachten nicht in unsere Gottesdienste in Garmisch-Partenkirchen, Grainau, Burgrain, Farchant oder Oberau kommen können, haben wir diesen Weihnachtsgruß gemacht. Jede und jeder von uns hat sich eine Figur aus der Krippe ausgesucht und so ist gewissermaßen eine ganz besondere Weihnachtskrippe entstanden.

Mitgemacht haben:

ANgeDACHT - Ein anderer Advent

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Es ist Advent und kaum einer merkt es. Es gibt keine Adventsmärkte. Auf den Straßen fehlt der Duft von Glühwein, Bratwurst und Co. Es gibt keine Buden oder Stände auf den Straßen. Es fehlt die ganze Musik, die ganzen amerikanischen Weihnachtsschlager, über die manch einer sich jedes Jahr ärgert.

Die fromme Mittagspause und andere neue Corona-sichere Angebote

Die fromme Mittagspause mit Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Es gibt etwas, das mich in diesem Jahr so richtig genervt hat: Das Absagen von Veranstaltungen. Warum? Weil Corona mal wieder dagegen war. Und dann habe ich eine wunderbare Erfahrung gemacht. Ich habe mich mit anderen per Videokonferenz zu Gesprächsrunden, zum Austausch und zur Fortbildung via Zoom getroffen. Das ist zwar nicht so, wie ein richtiger Abend oder Treff in der Gemeinde, wo man gemütlich zusammensitzt, aber es kommen auch mit einem Male Menschen zusammen, die sonst nicht zusammenkommen.

ANgeDACHT - Eine Brücke über das Höllental

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Der eine oder die andere wird vielleicht in der Zeitung gesehen haben, dass ich zusammen mit Josef Konitzer die neue Brücker über das Höllental am vergangenen Samstag gesegnet habe. Natürlich habe ich mir da ein paar Gedanken vorher darüber gemacht. Sprich: Ich habe mich mal in der Bibel auf die Suche nach Brücken und Stegen gemacht. Und soll ich was verraten?

ANgeDACHT - Er führet mich auf rechter Straße

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Pfr. Martin Dubberke

„Er führet mich auf rechter Straße.“ – In meinem unschuldigen Konfirmandenglauben vor vierzig Jahren, hatte ich ein anderes Bild als heute von diesem Vers aus dem Psalm 23. Damals glaubte ich noch daran, dass er mich wirklich an seine Hand nimmt und darauf achtet, dass ich nicht vom Weg abkomme. Das hat sich mittlerweile geändert. Heute habe ich dieses wunderbare, romantische Bild nicht mehr.

ANgeDACHT - Dem Blick standhalten

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Pfr. Martin Dubberke

Es gibt manchmal so Situationen, da frage ich mich, wie das eigentlich so war, wenn Gott jemandem im Traum begegnet ist oder in einem Dornbusch oder wie auch immer. Wie muss ich mir das vorstellen?

Meine Augen sehen stets auf den HERRN?

Aber hat Gott nicht einmal zu Mose gesagt, dass man es gar nicht aushalten würde, ihn zu sehen?

ANgeDACHT - Masken

Pfarrer Martin Dubberke mit Mund-Nasen-Bedeckung
Bildrechte Martin Dubberke

Na, haben Sie mich wiedererkannt? – Wie gut kennen Sie meine Augen? Ab morgen ist Maskenpflicht und dann schaut man sich wieder mehr in die Augen. Aber eigentlich hätte es aus Gründen der Nächstenliebe eine Selbstverständlichkeit sein müssen, schon vorher eine solche zu tragen. Die Maske, die ich trage schützt andere und die Maske, die der andere trägt, schützt mich. So einfach kann Nächstenliebe funktionieren.

ANgeDACHT - Hosanna

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Martin Dubberke

Können Sie sich noch an Andrew Lloyd Webbers Rockoper „Jesus Christ Superstar“ erinnern? Das war 1973, als die Verfilmung in die Kinos kam. Wann immer ich an „Jesus Christ Superstar“ denke, klingt in meinem inneren Ohr das

„Hosanna,
Hey Sanna Sanna Sanna Hosanna
Hey Sanna Hosanna“

ANgeDACHT - #Dahoambleim

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Pfr. Martin Dubberke

Liebe Geschwister,

in dieser Woche haben mich in besonderer Weise Losung und Lehrtext vom Freitag bewegt:

Der HERR deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes. (Psalm 27,5)

Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. (2. Korinther 12,10)