ANgeDACHT - Sorgenwerfen

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

In dieser Woche steht über allem einer meiner Lieblingsbibelverse: All eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1. Petrus 5,7)

Vor ein paar Jahren hatte ich mal in einer Andacht folgendes Bild benutzt: Stellt Euch mal vor, wir säßen alle in einer Runde und in der Mitte säße Gott. Jeder von uns hätte ein Körbchen mit kleinen Sorgenbällchen – also die weichen Teile, die man auch Stress- oder Wutbälle nennt – und wir würden diese auf Gott werfen. Was glaubt Ihr, würde passieren? – Genau, er würde jeden Ball fangen und jeder wäre seine Sorge, die er auf Gott geworfen hat, los.

Da fragt gleich der erste: „Wie, das soll funktionieren?“

Und ein anderer behauptet: „Nein, das funktioniert doch nicht!“

Worauf ich antworte: „Doch, das funktioniert. Es funktioniert, wenn ich mich voll und ganz auf Gott einlasse.“

Ich höre jetzt schon gleich den nächsten Einwand: „Aber davon ist doch mein Problem nicht gelöst? Meine Sorge kann doch nicht so einfach verschwinden? Die hat doch eine Ursache!“

Ja, jede Sorge hat eine Ursache. Aber wenn wir allein sind, dann bekommt die Sorge eine Macht über uns, die uns überwältigen kann.

Aber schon der Psalmbeter wusste, dass Gott weder schläft noch schlummert. Ich bin also nicht ohne Gott.

Wenn ich mich also auf Gott einlasse, meine Sorgen auf ihn werfe, sei es im stillen Gebet, sei es auf einem Berg oder in einer Kirche – auch da kann man ganz laut Gott anrufen, weil auch dafür unsere Kirchen ja jeden Tag geöffnet sind – dann verändert sich mein Verhältnis zu dieser Sorge. Gerade, weil ich mit Gott ins Gespräch komme, kann ich auch auf eine Lösung kommen.

Naja, und wer nicht so ganz allein mit Gott sprechen möchte, der kann ja auch zu mir oder Gottfried von Segnitz oder Ralf J. Tikwe in die Seelsorge kommen, um sein Herz auszuschütten. Bei uns gibt es immer einen Kaffee und zwei offene Ohren. Und dann sprechen wir gemeinsam mit Gott und lassen uns überraschen, was er uns zu sagen hat.

Ich wünsche Euch von Herzen eine gesegnete Woche

Euer Pfr. Martin Dubberke