Kantatengottesdienst in der Johanneskirche zu Partenkirchen „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke"

Kantatengottesdienst 2025
Bildrechte Martin Dubberke & KI

Am 19. Oktober 2025 um 10:30 Uhr lädt die Johanneskirche zu Partenkirchen zu einem besonderen Kantatengottesdienst ein. Unter der musikalischen Leitung von Kirchenmusikdirektor Wilko Ossoba-Lochner erklingen Werke von Johann Sebastian Bach für Sopran-Solo, Chor und Orchester, interpretiert von der Kantorei Werdenfels und Instrumentalisten. Pfarrer Martin Dubberke wird die Predigt halten.

Die Kantate BWV 84 – Ein Loblied der Genügsamkeit

Bachs Kantate „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke" (BWV 84) aus dem Jahr 1727 ist eine der wenigen Solokantaten des Komponisten und zeichnet sich durch ihre intime, kammermusikalische Besetzung aus. Die Sopran-Solostimme wird von Oboe, Streichern und Continuo begleitet – eine bewusst bescheidene Instrumentation, die bereits das zentrale Thema der Kantate musikalisch vorwegnimmt.​

Der Text dieser „Franziskus-Kantate", wie sie aufgrund ihrer Botschaft der demütigen Zufriedenheit genannt wird, kreist um die christliche Tugend der Genügsamkeit. „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke, das mir der liebe Gott beschert", singt die Sopranistin in der ersten Arie. Das Wort „vergnügt" meint hier nicht oberflächliche Heiterkeit, sondern tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit gegenüber dem, was Gott schenkt.​

Die Kantate entwickelt eine Theologie der bescheidenen Dankbarkeit: „Soll ich nicht reiche Fülle haben, so dank ich ihm vor kleine Gaben und bin auch nicht derselben wert". Bach illustriert musikalisch, wie aus der Erkenntnis der eigenen Unwürdigkeit vor Gott eine befreiende Genügsamkeit erwächst.