ANgeDACHT - Ruhig & prickelnd

Brausepulver
Bildrechte Irene Konrad

Dieses Motto für einen Familiengottesdienst der katholischen Gemeinde hier, hat mir richtig gut gefallen.

Ruhig und prickelnd! Natürlich fällt mir sofort mein geliebter Badesee ein:  Ruhig, ohne Hektik, gemütlich und doch prickelnd spritziges, erfrischendes Wasser zum Baden, Schwimmen, Tauchen. Dazwischen ein Steckerleis und ein Zitronenbrause…. Kinderglück und Sommerhimmel, ruhig und prickelnd, ein Traum!

Und all die vielen Menschen, die unter Trockenheit und Dürre leiden? Die Waldbrände, die Überschwemmungen, die vielen Kriegsgebiete, - geschossen wird ja nicht nur in der Ukraine – die vielen Flüchtlingslager – Moria gibt es immer noch - …

Kann ich den Sommer ruhig und prickelnd genießen, angesichts all des fürchterlichen Leids auf dieser Welt?

Zwei alte Männer sitzen auf einer Parkbank. Sagt der eine: „Wenn du den lieben Gott etwas fragen könntest, was würdest du ihn fragen?“ – „Ich weiß nicht. Ich glaube gar nichts.“ – „Also ich würde ihn schon mal gern fragen, warum er all das Leid zulässt.“ Sagt der andere: „Ich hab Angst, dass er mich das gleiche fragt.“

Die Frage nach dem Leid, so sagt es diese kleine Geschichte, muss bei uns Menschen bleiben. Menschen verursachen Leid und Menschen können Leid lindern oder manchmal sogar heilen. Aber bei all den riesigen Katastrophen fühle ich mich heillos überfordert. Weder kann ich Kriege stoppen, noch den unzähligen Flüchtlingen helfen.

Immer wenn mich dieses Überforderungsgefühl überfällt, dann hilft mir der Text der 7. Strophe von „Wer nur den lieben Gott lässt walten. Da heißt es:  

„Sing, bet und geh auf
Gottes Wegen, verricht das Deine nur getreu.“

Ich kann und brauche nur „das Meine getreu verrichten“. Natürlich ist es oft genug schwierig, herauszufinden, was denn nun „das Meine“ ist. Aber auf jeden Fall brauche ich dazu immer wieder Schwung, muss mich erholen und neue Kraft schöpfen. Und eben genau auch dafür ist uns dieser Sommer geschenkt: ruhig & prickelnd.


Pfrn. Irene Konrad

Pfarrerin Irene Konrad
Bildrechte Hanns-Martin Hager

 

Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.

Tageslosung

Liturgischer Kalender

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Aktueller Feiertag:

21.04.2024 Jubilate

Wochenspruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5,17)
Wochenpsalm: Ps 66,1–9
Predigttext: 2. Kor 4,14–18


Der nächste hohe kirchliche Feiertag:

09.05.2024 Christi Himmelfahrt

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Die Nachrichten, die uns tag-täglich ereilen sind alles andere als erfreulich:  Klima-Krise, die Corona-Fallzahlen steigen, der Krieg in der Ukraine wird immer brutaler und schrecklicher, die Preise für Lebensmittel und Energie steigen beängstigend an.

Werden wir frieren und hungern???

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Pfrn. Irene Konrad
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Meine Computerbestellung hat nicht funktioniert. Macht nix, ich hab ja noch viele alte Fastenkalender aus denen ich jeden Tag ein gutes Wort, eine Anregung bekomme. Kein Problem…

Doch seltsam: fast jeden Morgen ertappe ich mich bei dem Gedanken: Tja, das war vor dem Krieg. Jetzt sind andere Zeiten.

ANgeDACHT - Worte des Lebens

Pfrn. Irene Konrad
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Zeitungsberichte – Nachrichten - Emails - Brief - und jede Menge Anrufe...

Wie viele Neuigkeiten prasseln täglich auf uns ein? Wir müssen auswählen, was wir wahrnehmen und was wir gar nicht erst zur Kenntnis nehmen. Es geht nicht anders. Wir ertrinken sonst in der Flut der Informationen. Die Frage ist nur, nach welchen Kriterien wählen wir aus?

Ach, die Leute hören doch eh nur das, was sie hören wollen. Da kannst du sagen was du willst.

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Pfrn. Irene Konrad
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Sobald Menschen rausbekommen, dass ich Pfarrerin bin, passiert meist zweierlei:

Sie fangen an mir zu erklären, warum sie nicht in die Kirche gehen. Und – oft im selben Atemzug – wollen sie mit mir ganz persönliche Glaubensfragen besprechen.

Ich finde das sehr spannend und ich muss gestehen, dass ich mich in allen möglichen und unmöglichen Situationen als Pfarrerin oute – nur um dieses Phänomen zu beobachten.

Vor diesem Hintergrund möchte ich ihnen zwei Gedanken mitgeben:

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Pfrn. Irene Konrad
Bildrechte Pfr. Hanns-Martin Hager

Kennen Sie das auch? Adventszeit - man hetzt von Besinnung zu Besinnung, überschlägt sich mit Plätzchen und Stollen backen, Geschenke einkaufen, Briefe schreiben, Hausputz und dann soll man sich auch noch besinnen - worauf doch gleich wieder?

Irgendetwas läuft da falsch. Der kluge Rat, einfach ein bisschen langsamer zu tun, etwas wegzulassen, hilft da auch nicht weiter.

Was soll man bitte weglassen, ohne dass irgendjemand beleidigt ist? Besser planen? Wenn das so einfach wäre.

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Pfrn. Irene Konrad
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Früher, wenn ich nach München musste, sind mir immer die vielen traurigen Gesichter der Menschen aufgefallen, müde Augen, verkniffene Lippen, niemand schaut dich an, grußlos geht man aneinander vorbei. Ich dachte immer, das kommt daher, dass ich so ein begeistertes „Landei“ bin und die Nähe und – ja -  auch die Enge eines kleinen Dorfes so sehr schätze und halt auch kenne. Die traurigen Gesichter gibt es bei uns schon auch. Aber in meinem kleinen Viertel kenn ich die Leute.

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Pfrn. Irene Konrad
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Na, Bravo!

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Pfrn. Irene Konrad
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Pfrn. Irene Konrad
Bildrechte Pfr. Hanns-Martin Hager

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