ANgeDACHT - Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen

Pfr. Gottfried von Segnitz
Bildrechte Klaus Wölfle

Was Zarah Leander so anrührend als Wunder der Begegnung zwischen zwei liebenden Menschen besingen konnte, das erhoffen wir für ganze Völker, Nationen, Kontinente, vielleicht sogar für die liebevolle Selbstbegegnung eines Menschen mit sich selbst.

Am Sonntag Rogate mündet das Hoffen auf kommende Wunder in die Feier eines berührenden Festes.  Jetzt.

Wir sind dem Schlager dann spätestens einen Schritt voraus. Dann aber wird gefeiert!  Wenn Menschen Ende Mai bei Taufen oder Hochzeiten, bei einer stillen Andacht im Grünen oder in rauschenden Gottesdiensten, bei Jubiläen oder Bittgängen und auch am Grab ein Vaterunser beten. Betende Menschen sind offensichtlich einen Schritt weiter. Wir gratulieren!

Da geschieht wie im bergenden und inspirierenden Vaterunser das Wunder: Ich sehe wie in einem Spiegel noch jemanden neben mir. Der himmlische Gottessohn betet hier mit für meine Anliegen auf der Erde, um das tägliche Brot, Vergebung von Schuld, Bewahrung in Versuchungen und um Erlösung vom Bösen. Und ein Menschenkind der Erde wie ich bittet um Dinge, die meinen kleinen Horizont ziemlich übersteigen, dass Gottes Name geheiligt und geehrt werde, sein Reich komme und sein Wille geschehe in der  Anderwelt aber auch bei mir, Gottes Herrschaft anbreche und er in Herrlichkeit geehrt werde.  Gott bindet mich in seine Bezüge ein.

So etwas Großes und Gegenseitiges geschieht nicht ohne Zuneigung und Zutrauen. Das Vaterunser eröffnet und bewirbt den Raum gegenseitiger Verbundenheit. Wir träumen davon und im Gebet Jesu ist es so.

In der Kirche ist es dann an der Zeit, ein Hochfest nach dem anderen zu feiern und das Vaterunser zu beten. Weil Gott so ist, dass sein Traum und Gebet uns erfüllt und unter uns Raum hat.  Die Spur von Wundern über Wunder ist gelegt. Mit jedem Schritt, mit jedem Atemzug.

Rogate, Himmelfahrt, Pfingsten, Berggottesdienste, Gemeindefest ... der Segen der himmlisch-irdischen Verbundenheit leite und begleite Sie!

Pfr. Gottfried von Segnitz