Predigt - Seht hin, er ist allein im Garten
1. Jesus ist Gethsemane:
Seht hin, er ist allein im Garten.
Er fürchtet sich in dieser Nacht,
weil Qual und Sterben auf ihn warten
und keiner seiner Freunde wacht.
Du hast die Angst auf dich genommen,
du hast erlebt, wie schwer das ist.
Wenn über uns die Ängste kommen,
dann sei uns nah, Herr Jesus Christ. (EG 95,1)
ANgeDACHT - Normale Reaktionen auf eine unnormale Situation
Ich erinnere mich an einen Einsatz aus meiner Zeit als Notfallseelsorgerin:
Es ist mitten in der Nacht, als der laute Alarm losgeht. Ein Brand auf einem Bauernhof. Niemand ist verletzt, aber die Rinder im Stall sind tot. Ich frage mich durch beim Einsatzleiter, bis ich zu den Hofbesitzern komme. Die Familie ist in der Küche. Einer Mann sitzt ganz ruhig da, sagt kaum einen Ton. Eine Frau zittert, weint, klagt laut. Ein weiterer rennt auf und ab, schimpft.
ANgeDACHT - Druck
Haben Sie auch einen Dampfkochtopf? Eine praktische Sache. Unter Druck kochen die Lebensmittel schneller und die Vitamine bleiben erhalten. Aber ganz ungefährlich ist so ein Topf nicht. Manchmal passiert es mir, dass ich vergesse, die Herdplatte zum richtigen Zeitpunkt zurückzudrehen. Dann entsteht durch die große Hitze zu viel Druck im Topf. Gut, dass ein Überdruckventil eingebaut ist. Wenn es sich öffnet, lässt der Topf Dampf ab.
ANgeDACHT - Ostern im Frühling
Überall nur Matsch und Dreck, kahle Bäume, alles grau in grau. Wann wird es endlich wieder warm? Wann kommt der Frühling? Sehnsüchtig suche ich im Garten nach den ersten Blumen. Und es gibt sie tatsächlich: Viele kleine gelbe Winterlinge, versteckt und geschützt unter Gebüsch, Leberblümchen und weiße Buschwindröschen mit zerzausten Blättern.
ANgeDACHT - Das Schöne
Lasst uns heute mal über das Schöne nachzudenken. Wie passend und hilfreich ist uns dabei der Wochen-Psalm 25, weil wir ja in der Reminiscere-Woche sind und wir uns ja auch mit dem Erinnern beschäftigen wollen.
Der Psalmbeter macht eine lange Aufzählung dessen, woran sich Gott erinnert oder erinnern möge:
Predigt - Das Kreuz ist aufgerichtet
Liebe Geschwister, ich predige heute über ein Lied, dass nicht leicht zu singen ist. Und das hat auch seinen Grund. Die Melodie stammt nämlich von Manfred Schlenker – aber dazu später mehr. Den Text hat Kurt Ihlenfeld gedichtet, der 1901 in Colmar geboren wurde und 1972 in meiner alten Heimat im alten West-Berlin gestorben ist.
ANgeDACHT - Das Notwendige
„Nicht die Welt aus den Angeln zu heben, sondern am gegebenen Ort das im Blick auf die Wahrheit Notwendige zu tun, kann die Aufgabe sein.“
Dieses Zitat stammt aus Dietrich Bonhoeffers Ethik. Und ich finde, dass er uns mit so einem Satz erdet und zugleich auch deutlich macht, dass wir als Kirche oder auch als einzelne Christinnen und Christen nicht die Welt retten können und müssen, weil wir uns daran nämlich verheben würden, denn wir sind nicht Jesus Christus. Aber wir dürfen auch nicht vor den Missständen in aller Welt schweigen.
ANgeDACHT - Ist das Leben womöglich doch schwarz-weiß?
Wenn wir Angst haben, unter Druck stehen und schnell entscheiden müssen:
Dann brauchen wir klare, einfache, schnelle Antworten. Wie mit einem Tunnelblick entscheiden wir dann auf das hin, was wir für das Wesentliche halten, was unseren Werten am ehesten entspricht. Die Welt wird schwarz und weiß, wir müssen uns entscheiden und dann müssen wir auch hinter der Entscheidung stehen, sonst kommt wirklich alles ins Wanken.
Mehr als nur Blumen
Liebe Geschwister, heute vor 1552 Jahren hat Papst Gelasius – das bedeutet „der Heitere“ – den Gedenktag des Heiligen Valentinus für die ganze Kirche eingeführt. Gelasius war – nebenbei gesagt – der dritte Papst aus Afrika. Interessanterweise wurde der Gedenktag dann 1500 Jahre später aus dem Calendarium Romanum Generale gestrichen.