ANgeDACHT - Ist das Leben womöglich doch schwarz-weiß?

Pfarrerin Birgit Schiel
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Wenn wir Angst haben, unter Druck stehen und schnell entscheiden müssen:

Dann brauchen wir klare, einfache, schnelle Antworten. Wie mit einem Tunnelblick entscheiden wir dann auf das hin, was wir für das Wesentliche halten, was unseren Werten am ehesten entspricht. Die Welt wird schwarz und weiß, wir müssen uns entscheiden und dann müssen wir auch hinter der Entscheidung stehen, sonst kommt wirklich alles ins Wanken.

Hinterher stellen wir fest: wir haben die Komplexität der Situation übersehen, andere wichtige Werte ausgeklammert, Menschen oder Dinge vernachlässigt, die auch noch hätten berücksichtigt werden müssen, die Welt ist auf einmal wieder voller Grautöne, wir müssen unsere Meinung wieder differenzierter und genauer äußern, nicht nur Ja und Nein, schwarz und weiß. Hinterher ist man ja immer schlauer. Hinterher kann man sich auch überlegen, wie man nächstes Mal besser reagieren kann.

Eine wunderbare Taktik, ja sogar ein Gebot, das die Dinge einfach und doch gut machen kann, gibt Gott uns im Buch Deuteronomium, Kapitel 30:

11 Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern. …14 Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust. 15 Siehe, ich lege dir heute das Leben und das Gute vor, den Tod und das Böse. …. 19 Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, 20 dass du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhangest. Denn das bedeutet für dich, dass du lebst und alt wirst.

Wir können uns in jeder Entscheidung, in jeder Situation, für das Leben entscheiden:

Allein vor dem Fernsehen mit der Chipstüte kann ich mich fragen: dient es jetzt dem Leben, dass ich meine Gefühle abschalte und mich vollstopfe? Oder dient es dem Leben, einen lieben Menschen oder die Telefonseelsorge anzurufen und andere in meine Einsamkeit einzuladen?

In jeder noch so kleinen Entscheidung steckt die einfache Frage: liebe ich Gott und mich selbst und meine Mitmenschen? Oder nicht? Es ist eine Übungssache, das in den kleinen Situationen des Leben zu wählen.

Krankheit, Depression, Umnachtung, Schmerzen, Trauer, Wut, all diese Dinge können uns hindern, das Leben zu wählen. Stellvertretend können dann andere Menschen das für uns tun. Würdevolle Sterbebegleiter, liebevolle Palliativhelfer, geduldig Wartende, mitfühlende, verzeihende, für mich betende Menschen. Damit das Leben nicht schwarz-weiß, sondern bunt und lebendig wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen lebensreiche, klare, bunte Antworten auf das Leben

Ihre Pfarrerin Birgit Schiel

Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare aus und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie den Handzettel gerne als PDF herunterladen, ausdrucken und weitergeben oder aushängen.

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