Loslassen - Gelassenheit aus der Perspektive des Umweltteams

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Durch Umweltschutz beugen wir Naturkatastrophen vor. Je mehr Wälder abgeholzt werden, desto mehr ändert sich das Klima. Wenn es immer weniger Bäume gibt, dann kann auch weniger CO2 umgewandelt werden. Die Tiere verlieren ihren Lebensraum. Dürreperioden, Waldbrände und Hurrikane sind die Folgen, die aus der Abholzung entstehen, das bekommen wir ja bereits zu spüren. Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit, darüber nachzudenken. Jetzt ist wirklich schnelles Handeln erforderlich. Jeder einzelne sollte sich Gedanken machen, worauf er verzichten könnte.

Bärbel Kasischke

Nachhaltig und umweltgerecht leben – das beinhaltet für mich das Verändern einer Lebenshaltung von „immer weiter, immer mehr, immer schneller“. Grenzenlose Mobilität, ungebremsten Konsum und permanenten Zeitdruck lasse ich sein. Mein Gewinn: reduzierter Energie- und Co2-Verbrauch, weniger Müll und Hektik – dafür weit mehr Lebensqualität, Dankbarkeit für Kleinigkeiten, Freude am Hier und Jetzt. Und nicht zuletzt ein besseres Gewissen gegenüber meinen Kindern und Enkeln.

Uli Wilhelm

Durch Loslassen entsteht Neues. Lasse ich Materielles los, gewinne ich Platz. Lasse ich Gewohnheiten los, gewinne ich Zeit. Lasse ich Probleme los, gewinne ich Freude. Lasse ich Kontrolle los, gewinne ich Flexibilität. Im Naturschutz gibt es vielfältige Aufgaben, viele davon verbunden mit Verzicht und Loslassen. Auch hier gibt es einen Gewinn, die Bewahrung der Schöpfung. Zusätzlich das gute Gefühl, Dinge „richtig“ zu machen. Außerdem entsteht Verbundenheit und Miteinander, z.B. im Umweltteam.

Uli Lorenz

Kaum haben unsere Kinderhände das Greifen und Festhalten gelernt, müssen wir schon wieder Loslassen: Die ersten Kindergarten- und Schulfreunde, die einen anderen Weg gehen, vielleicht den Tod eines geliebten Menschen, der unsere Kindheit begleitete, und schließlich auch die Träume und hochfliegenden Pläne, die man als Heranwachsender schmiedete.

Auf der anderen Seite jedoch wollen wir festhalten, so viele Dinge, die uns lieb geworden sind. Oft zu viel Materielles, das nicht nur uns belastet, sondern auch unsere Erde, der es oft in zerstörerischer Weise abgetrotzt wurde. Können wir da vielleicht wieder etwas Loslassen lernen? Vielleicht wieder offen werden, für die Weisheit Gottes, die sich in seiner Schöpfung offenbart? Dann können wir unsere leer gewordenen Hände vertrauensvoll in die Hand Gottes legen, bis zum letzten, endgültigen Loslassen.

Dr. Gisela Urban

Loslassen heißt frei werden, zeigt Gelassenheit, gehört zu vielen Lebenslagen, hat positive wie auch negative Bedeutung. Es ist stets mit Veränderung verbunden. Und Veränderung ist das Normale – wir kennen das aus der Natur, aus der Gesellschaft und im persönlichen Leben. Veränderung fordert uns heraus, macht uns flexibel und konstruktiv. Da kommt uns die Gelassenheit zu Gute.

Bedeutet nun Loslassen Verzicht? Vom Verzicht hören wir immer wieder in den Diskussionen, wie wir auf Umweltprobleme und den Klimawandel reagieren können. Verzicht ist mit Sicherheit ein Teil unserer Reaktionen: loslassen von Gewohnheiten in der Ernährung, im Konsum, in der Fortbewegung, im Wohnen und so weiter und so fort. Mit dem Verständnis für die Notwendigkeit dieses Loslassens – darum müssen wir uns natürlich bemühen – kommt auch die Einsicht zur Veränderung. Mit der notwendigen Gelassenheit nehmen wir die Herausforderungen an, die diese Veränderungen mit sich bringen. Schließlich ist es auch unser Gottvertrauen, das die Kraft gibt, uns zur Bewahrung der Schöpfung zu verändern.

Prof. Dr. Klaus Schäfer

Umweltarbeit unserer Landeskirches

Klimaschutz & Umweltmanagement